Full text: Die Neuzeit (Teil 3, [Schülerband])

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wichtigen Angelegenheiten erteilte. Anfangs schien die Ruhe seinen 
Körper zu kräftigen, aber bald kehrten seine alten Leiden wieder; dabei 
erwachte neuerdings der Trübsinn seiner Seele. Längst mit Todesgedanken 
1558 rertraut, starb Karl V. am 21. September 1558, das Kruzilix, das man 
ihm gereicht hatte, an die Lippen führend. 
3. Das Zeitalter Philipps II. (1556-1598). 
a) Die Erstarkung der katholischen Kirche. 
Das Konzil zu Trient. Je weiter sich der Protestantismus aus- 
breitete, desto mehr suchte sich der Katholizismus innerlich zu 
kräftigen. Dies wurde nun zunächst durch die allgemeine Kirchenver- 
sammlung zu Trient, deren Beschlüsse für die Katholiken maßgebend 
wurden, angestrebt. Durch dieses Konzil (1545-1563) wurden die strittigen 
Lehren und die Grenze zwischen den katholischen und protestantischen 
Anschauungen genau bestimmt, auch wurde eine strengere Kirchenzucht 
und eine höhere Bildung unter dem Klerus gefördert; zugleich wurde 
das gesamte Klosterwesen einer durchgreikenden Reform unterzogen. Ein 
strenger Geist beseelte jetzt wieder Kirchen- und Laienweltz man wett- 
eiferte in Hingabe an tkirehliehe Zwecke und-der-Gottesdienst- wurde 
glanzvoller gestaltet. Im Auttrage-der-Kirehe-sehuf der-Italiener Pale- 
strina neue, wundervolle Kompositionen für- die- Kirehenmusik. Die 
Päpste, namentlieh Pius V., Gre gor XI. und SFixtus-V.; waren- be- 
müht, durch strengen Wandel und eifrige Sorge für die Interessen der 
KRirehe das Papsttum in seinem früheren Ansehen wieder herzustellen. 
Eine Hauptstütze kanden ihre Bestrebungen an dem neugegründeten 
Orden der Gesellschaft Jesu. 
Der Jesuitenorden. Der Stifter des Ordens JAnigo (Ignatius) 
von Loyola entstammte einem der ersten baskischen Adelsgeschlechter. 
Er war Page am Heote Perdinands von Aragonien, bis die Liebe zum 
Ruhme ihn in die Armee führte, in welcher bereits seine sieben Brüder mit. 
Ehren dlienten. Bei der Verteidigung Pampelunas gegen die Franzosen 
ward ihm ein Bein zerschmettert. Die Franzosen brachten den tapferen 
Ritter voll Achtung auf sein väterliches Schloß Loyola. Auf dem lang- 
wierigen Krankenlager vertiefte er sich in die H. Schrift und die Legenden 
der Heiligen und es reifte in ihm der Entschluß, ein Streiter Christi 
zu werden. Die Heiligen Franziskus und Dominikus wurden seine Vor- 
bilder. Leidlieh hergestellt ~ er blieb hinkend - vollzog er unter Beten 
und Kasteien eine mühevolle Pilgerfahrt nach dem H. Grabe. Nach seiner 
Rückkehr erwarb er sich in Salamanka und dann zu Paris mit unglaub-
	        
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