Cinige bildliche Darstellungen aus dem Leben der alten
Völker zur Erläuterung ihrer Kulturverhältnisse.
A. Äonplen.
]
Vei der Geschichte Ägyptens wurden die großartigen
Tempelbauten erwähnt, welche in der Periode der Pharao-
nen aufgeführt wurden. In Fig. 1 erblicken wir eine Tempel-
anlage, wie sie fast allen Tempeln eigen war. Weite Um-
fassungsmauern, die pyramidal aufstiegen, umschloßen den
ganzen Bau. Durch diese und durch eine breite, gewöhnlich
mit Sphinxen geschmückte Allee gelangte man zu den Py-
lonen, d. i. hohen pyramidalen Vörbauten , durch die wieder
ein Eingang in einen freien von Säulengängen einge-
schlossenen Vorhof führte. Bei vielen Tempeln gab es zwei
Vorhöfe (wie dies auch bei obigcr Abbildung erfichtlich ist).
Der Eingang aus dem ersten in den zweiten führte gleicher
weise durch zwei Pylonen. Aus dem zweiten Vorhofe ge-
langte man in das nach oben geschlossene Tempelgebäude,
dessen innerster Raum das eigentliche Sanctuarium war,
wohin nur Priester und Eingeweihte den Zutritt hatten. Lor
den Pylonen waren gewöhnlich Obelisken mit mancherlei In-
shristen (gigur II b) und riesige Königsstatuen {Figur I a)
angebracht.
Ce.
In Figur N] sieht man die Abbildung einer doppelten Säulenreihe,
wie sie längs des Innern der Vorhöfe fich hinzog. Die Wände und Säulen
sind mit Malereien übersäet. .
Die zahlreichen Gottheiten, welche die Ägypter verehrten, erforderten
eine große Menge von Tempeln; da jedoch nicht alle in gleich großartiger
Weise aufgeführt werden konnten, so mußte man es mit einfacheren Bauten
versuchen. Figur 1V bietet die Abbildung eines einfacheren, der Vorhöfe und
§ eren étlgtgetnpen Tempelbaues, wie sich ein solcher auf der Insel Ele-
antine vorfinden.
Bahilcr Malereien und Jnschriften bedecken die Säulenoberfläche und
Gindely: Lehrbuch der allg. Gesch. sür Mittelschulen I. 3. Aunl.