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ven auc) Weine aufgesetzt. Denn während der eigeritlichen
Mahlzeir wurde wenig oder gar nicht getrunken; aber nach der-
selben wurde oft bis in die Nacht hinem gezecht und ge-
schwärmt , welches comissari und eommissatio hieß.
§. 89.
Die Bedienung der Tafel wurde von Sclaven ver-
richtet. Diese gaben Köche (eoquus). Bäcker (pistor), Auf-
seher über den Mundvorrath (promus condus) , Tafeldecker
(structor) , Vorschneider (carptor ved scissor) und Aufwär-
ter (minister) ab. Die Speisen wurden gewöhnlich auf T r ag-
b rettern ( fkereulum rel repositorium ) in ten Speisesaal
gebracht. Die Schüsseln (patina vel catinus) und Sthalen
(lanx vel seutella), welche auf einmahl aufgesetzt wurden (simul
apponebantur), hießen zusammen eine Tr ach t (missus.) Ein
ungewöhnliches Gericht wurde unter Flötenschall aufgetragen,
nnd die Aufwärter waren dabey mit Blumen bekränzt ((. 88).
1. 90.
Zur Unt erhaltung der Gäste wurte, während der
Mahlzeit, Musik, Tanz, Pantomime und Komödie aufge-
führt. Die Gäste seivst unterhielten sich durch rreundichaftliche
Unterredungen, sangen mit Begleitung der Fiöte das Lob gro-
ßer Männer (soliti sunt canere ad tibicinem de clarorum
hominum virtutibus (Eicero), quo ad eas imitandas juven-
tutem alacriorem redderent (Val. Max). Liebhaber der Lite-
ratur ließen sich von einem Declamator (anagnosta vel acroa-
rna) auserlesene Stellen aus Büchern vorlesen, wie z.B. Atticus.
Der Hautherr pflegte seinen Gästen, um sie zum Genu-
be aufzufordern, die Formel zuzurufen: Vivamus , dum li-
eet esse bene.
§. 91.
Der Wein wurde in irdenen Gefäßen mit Handhaben
(amphora ansata ser diata) oder in Flaschen (ampulla) auf-
gesetzt. An jeder Flasche hing ein Ze t t e l (titulus . pittacium
vel nota, tabella), worauf die Güte und das Alter des Wei-
nes bemerkt war. Der I ahrg ang des Gewächses wurde mit