§. 2. Wichtigkeit des griechischen Sprach-Studiums.
Nebst der lateinischen Sprache wird auch die griechi-
s < e mit Recht als eine g el ehrt e Sprache betrieben. Die
Sprache der alt en Griechen war die g e bild et ste der
Welt. Sie hatten die größten Dichter *), Philosophen “%);
Geschichtschreiber ***) , Redner ***) _ GBildhauer +). und
Mahler ++). Sie errichteten die schönsten Werke der Ba u-
k unst, und sind in allen diesen Stücken die Lehrer und Mu-
ster der übrigen Völker, selbst der Römer geworden. Ihre
M ythol o g ie (Göttergeschichte) ist voll der schönsten Dich-
tungen und Sagen, welche aus verschiedenen Gegenden der Erde
zusammenflossen, in unzähligen Meisterwerken der Kunst dar-
gestellt wurden, und noch jetzt dargestellt werden.
§. 3. Ausbreitung der griechischen Sprache.
So wie Griechenland selbst die ersten Keime seiner Kultur
durch eingewanderte Colonisten erlangt hatte (§. 9.) , so leg-
ten die Griechen später wieder Colonien in andern Ländern an,
und verpflanzten den Samen der Kultur dahin, wie z. B.
nach Latium, nach Gro ß-Gri ech enla nd (im heutigen
Königreich Neapel), nach Sicilien und Nord -Afrika,
nach Ma ssi l i a (Marseille in Frankreich), wohin zu Cyrus
Zeiten die Ph o c ä er aus dem griechischen Klein - Asien zo-
gen, und die griechische Schrift, den Weinstock und verschiedene
Künste dahin verpflanzten.
§. 4. Wichtigkeit der Alterthumskunde.
Der Inbegriff der gelehrten Kenntnisse, welche die Gri e-
< en und Rö mer schriftlich bearbeiteten, und die musterhaften
Werke, welche sie uns hinterließen, nennet man die
alte cla ssi sche Literatur, deren eifriges Studium auf
Homer, Hesiod, Pindar, Äschylus, Sophocles, Alcäus,
Anakreon, Sappho u. a-.
**) Plato, Aristoteles u. a. ;;
») Herodot, Thucydides, Xenophon, Polybius, Plutarch u. a.
& Demosthenes, Äschines, Isocrates, Lysias u. a.
+) Phidias, Praxiteles u. a.
+12) Avelles u. a.