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der trojanischen Küste vorbeyfuhr , befreyte die unglückliche
Prinzessinn, und verlangte sie nebst den prächtigen Pferden
des Laomedon zum Lohne. Es scheint, daß die Trojaner bis-
her sich durch den Handel mit Colchis, welches ein Hauptsta-
pelplatß der asiatischen Waaren war , *) außerordentlich berei-
ert hatten, und daher die griechischen Schiffe ungern in ih-
ren Gewässern erscheinen sahen. Bey der Rückkehr der Argonau-
ten von Colchis kam es zum Gefechte, in welchem Lamedon das
Leben verlor. Troja wurde eingenommen und geplündert. Von den
beyden trojanischen Prinzen wurde Priamus mit der Hesione
gefangen weggeführt, nachher aber durch einen Vergleich zwi-
schen den Griechen und Trojanern wieder ausgelöst und auf
den Thron erhoben. Sein Bruder Tithonus war ein, im Ori-
ente sehr berühmter Held, wie nicht minder dessen Sohn Mem-
non. **) Priamus brachte seine Residenzstadt (seit 1200) wie-
der in Aufnahme , und befestigte sie durch das Schloß Perga-
ma noch mehr. Viele benachbarte asiatische Völker und selbst
die thracische Küste bis an Thessaliens Gränze waren durch
Verträge oder durch die Waffen dem trojanischen Könige zuge-
than, so daß man ihn als den reichsten und größten Fürsten
dieses Theiles von Asien betrachtete. (Virg. Aen. II. 556.)
Die Eifersucht zwischen den Griechen und Trojanern blieb und
wurde von den Nachkommen des Pelops, welche den größten
Theil des Peloponnesus erworben, bey Gelegenheit der Entfüh-
rung der Helena durch den trojanischen Prinzen Paris, wel-
cher den Raub der Hesione rächen wollte, zu einem großen
Kriegszuge der verbündeten griechischen Fürsten benütßt , wo-
durch Troja , nach zehnjähriger Belagerung (1184) zerstört,
*) Die Griechen , welche das Geheimniß dieses Handelsver-
kehrs nicht karnten, brachten die Sage von dem goldenen
Vließe im Umlaufe, welches ein Drache und feuerspeyende
Stiere bewachten. Schon Phryxus hatte einen Versuch ge-
macht, den Handelsweg der Trojaner auszukundschaften.
**) Jm Alterthume zeigte man 3 Grabmähler des Memnon
(zu Susa in Persien; zu Theben in Ägypten; am Hellespont
im Trojanischen : letteres hatte, wie Pausanias berichtet, der
berühmte Polygnotus durch ein Gemählde verewiget.)