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Die beyden Urgeister (Ormuzd und Ahriman) und ihreReiche
sind aber nicht aus sich, sondern sie stammen aus dem höchsten
Wesen, welches vor dem Anfange der Zeit existirte (Euseb.
in praepar. Evang. 1, 10.) und sie beyde gleich gut erschuf.
Durch Neid und Feindschaft gegen Ormuzd sank Ahriman
von seiner Reinheit und wurde die Quelle (principium) alles
Bösen in der Welt. Er verführte den ersten Menschen zur
Sünde, und mit der Sünde kam der Tod unter die Menschen.
Je nachdem die Menschen im Leben dem Guten oder Bösen
folgen, kommen sie nach dem Tode in das Lichtreich, oder in
das Reich der Finsterniß, wo sie in glühenden Metallströmen
gereiniget werden , bis Ahrimans Herrschaft zu Ende ist.
Das Sonnenfeuer, als das reinste und freyeste Element ,
war in Zoroasters Augen das vollkommste Symbol der Gott-
heit. Er befahl, dieser nicht geschlossene Tempel , sondern bloß
offene Altäre auf Bergen und unter freyem Himmel zu errich-
ten , und ein immerwährendes Feuer zu unterhalten. .
Die Magier nahten sich den Altären mit verhülltem Mun-
de, um das heilige Feuer nicht mit dem Athem zu verunreini-
gen. Später wurde das Sonnenfeuer personificirt, und der
M ithras - Dienst eingeführt , welcher bey den Römern
mit Mysterien verbunden war.
V i e r t er A b s ch n i t t.
Das persisch- griechische Zeitalter.
§. 22. Das persische Reich (5660 ~330 vor Chr. G.)
(560 Cyrus. - 529 Cambyses. –522 Der falsche Smerdis.)
G... abweichend von den alten griechischen Geschichtschrei-
bern (Herodot , Ktesias, Renophon, Arrhitn) erzählen die
neueren orientalischen Schriftsteller (Ferdusi, Mirkhond , Khon-
demir) die persische Geschichte, und selbst jene stimmen über den
Ursprung des persischen Reiches nicht überein. Mur so viel ist
gewiß , daß die Perser vor Cyrus, als Nomadenvolk, ein rau-
hes Gebirgsland bewohnten, welches abgehärtete und dauer-
hafte Leute erzeugte, die im Stande waren, Kälte und Nacht-