Full text: Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Theil 1, [Schülerband])

Zeiten Kaiser Carl’'s V. 
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Castakdos Offizieren ermordet. Dieser Vorfall ettzündete den 
Krieg von Neuem. 
Die Siebenbürger riefen die Fürstinn Isabella wie- 
der ins Land, und die Türken griffen von Neuem zu den Waf- 
fen. Sie schlugen den Castaldo bey Szegedin, eroberten Te- 
meswar, Tsschanad und andre Derter. 
Nach vielfältigem Wechsel des Kriegsglückes brachte end- 
lich Ferdinand L., durch die Bemühung seines Internunzius, A u- 
ger Gislen von Bußbek *), im IJ. 1562 einen acht- 
jährigen Frieden zu Stande, in welchem die Türken be- 
hielten, was sie besaßen, und außerdem einen jährlichen Tri- 
but von 30,000 Dukaten bekamen. 
Joh. Sigism. Z ap o ly a behielt Siebenbürgen als ein, 
von Ungarn getrenntes Fürstenthum unter türkischem Schute, 
nebst Ober - Ungarn bis Kaschau. 
§.e 1956. 
Die Ursache, daß der Türkenkrieg nicht mit größerem 
Nachdrucke geführt werden konnte, lag in den großen Bewe- 
gungen, welche damahls in It alien und Deutschland 
vorgingen. Kaiser Carl V. hatte in Italien vier Kriege mit 
dem französischen Könige, Franz I., zu führen, welche zusam- 
men 18 Jahre dauerten, und die gänzliche Vertreibung der 
Franzosen aus Italien zur Folge hatten. Kaiser Car! V. 
bekam in diesem Kriege selbst den König Franz I. von Frank- 
reich in der Schlacht bey Pavia gefangen , ließ sich von dem 
Papste zu Bologna (1530) zum römischen Kaiser krönen #*), 
und stellte das ka i serli ch e Ansehen in Italien her. 
In Jt ali en war Kaiser Carl V. Herr der Königreiche 
Neapel, Sicilien und Sardinien, die er mit der 
spanischen Krone von König Ferdinand dem Katholischen , sei- 
nem Sclwiegervater, ererbt hatte. 
U. 
*) Er war ein gelehrter Orientalist, von Kommines in Flan- 
dern gebürtig. 
**) Dieß war die letzte Kaiserkrönung aus päpstilichen Hänten.
	        
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