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zu unterstützen, zog auch selbst gegen diesen und gegen PolyzeluS;
der Dichter Simonideö aber versöhnte sie, und die Einwohner von
Himcra, it)rem Schicksal überlaßen, wurden zum Theil ein Opfer
ihres Tyrannen. Dan» vcrtrib Hicro die Einwohner von NaruS
und Katana, und bevölkerte diese Städte mit neuen Colonistcn,
theils Syrakusier», theils Pcloponncsiern. Die Naxicr und Kata-
näct: verpflanzte er nach Lcontini. Thrasidäus, der von neuem Krieg
begann, ward von einem syrakusischen Heere gcschlagcu, und seine
Städte, Akragas und Himera, machten sich frei, und richteten
sich als Demokratien ein.
Nach zehnjähriger Regirung starb Hiero (im 1.466. v. Chr.) und
auf ihn folgte sein Bruder Lhrasybul, ein gemeiner, sinloser Ty¬
rann. Hieros Sohn, Diomcncs, fand an dem durch ThrasybulS
Hab- und Mordsucht empörten syrakusischen Volke Hülfe gegen den
Oheim, und dieser ward auf Achradina und Orkygia beschränkt
und zu einer Capitulation gezwungen, die ihm freien Abzug nach
kokri sicherte, wo er als Privatmann starb. Eine demokratische
Einrichtung des States folgte dann, und die Syrakusier suchten
auch in den übrigen sicilischen Städten Volkshcrschaften einzurich¬
ten. Allein nun bildete sich ein neuer Gegensatz in Syrakus zwi¬
schen den alten Syrakusicrn und den durch Gelo und Hicro neuer¬
dings aus anderen Städten dahin verpflanzten Bürgern. Jene spra¬
chen die Volbürgcrrcchte allein an; diese» 17,000 an Zal, bemäch¬
tigten sich Achradinas und Ortygias. Erst nach längerer Zeit dcS
fast täglichen Kämpfcns sigtcn die alten Bürger ob (im Jahre
461). Zu gleicher Zeit hatte Dukctius, ein Häuptling der alten
Sandeseinwohncr, Katana angegriffen, und vcrtrib (von SyrakuS
unterstützt) die neuen von Hiero eingeführten Einwohner; die alten
Einwohner kehrten aus Leontini nach Katana zurück und die ver-
tribcnen gründeten Aetna.
Nach dieser Herstellung der Dinge auf den alten Fuß war län¬
gere Zeit Fride in SyrakuS; nur daß von Zeit zu Zeit die Versuche,
Lyrannenherschaft zu gründen, erneut wurden (z. B. durch Tyndari-
des), und Vcranlaßung gaben zu Einrichtung dcS PctaliSmus.
Die Stadt wuchs bald so an Macht, daß sic die Etrusker, deren
Secräuberci den Handel beeinträchtigte, strafen, die tuscischcn Kü¬
sten und Corsika verwüsten, und Elba in Besitz ncmcn kontc. ES
war ein Glück für die griechischen Niderlaßungen in Sicilien, daß
eine griechische Stadt zu solcher Macht gelangt war, denn endlich
waren nun auch die alten Einwohner des Landes zur Einigkeit ge¬
gen sie gekommen, und Dukctius erfocht an deren Spitze mehrfache
Sige. Erst 451 ward dieser Häuptling so geschlagen, daß er ver¬
zweifelte, und sich selbst den Syrakusiern übergab. Dann gcric-
lhcn Syrakusier und Akragantincr in Streit; jene behaupteten aber
die Hcrschaft über alle alten Landescingcbornen, und in demselben