200 VII. Periode. Theilutg des Hauses Oesterreichs tc.
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Nach Wallenstein?s ;5 fz §s. der kaiserliche Kronprinz,
Ferdinand II., welcher bereits zum Könige von Böhmen und
Ungarn gekrönt war , das kaiserliche Heer gegen die Schweden,
und schlug sie bey Nördlingen (in Schwaben) aufs Haupt
(1634). Sie verloren ihr ganzes Geschüß, konnten sich in
Süd-Deutschland nicht länger halten und wurden bis Pommern
gejagt. Mun schloß Kaiser Ferdinand Il. einen Separat-Frie-
den zu Prag (1635]) mit dem Churfürsten von Sachsen, dem er
zur Entschädigung die Lausit als böhmisches Mannslehen überließ.
Kaiser Ferdinand U. erlebte hierauf noch die Wahl seines Sohnes,
Ferdinand UI., zum römischen Könige, und hinterließ diesem bey
seinem Tode (1637) die Beendigung des dreyßigiährigen Krieges.
Außer dem überlebten diesen Kaiser noch ein Sohn, Üeo-
p old Wilhelm , Bischof zu Passau, Straßburg , Halberstadt,
Neisse und Olmütz , nebst 2 Töchtern, wovon die ältere, Ma-
ria Anna , #1n den Herzog und Churfürsten, Maximilian von
Baiern, und die jüngere , Cäcilia Renate, an den König
Wladislaw IV. von Polen, vermählt war. Von seinem Bruder
Leopold dem er (1625)) Tirol und die Vorlande überlassen, waren
4 Kinder übrig (§. 136.). Kaiser Ferdinand I. verordnete in sei-
rem Testamente. (1625 und 1635) die Primogenitur- Erbfolge.
Sein Leichnam wurde zu Grät; beygesett. Die noch blühenden
Häuser Liechtenstein und Dietrich st ein (1622), Lo b-
ko wit (1624) und Lu bo mir ski verdanken diesem Kaiser
die Erhebung in den Füurstenstand. Die von ihm erhobenen Fur-
sten Egg enb erg und Piccolomini sind ausgestorben.
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Ferdinand Ul. , j s.. seinem Vater, Ferdinand II.
nach dem Rechte der Erstgeburt folgte (1037) , sette den
50 jährigen Krieg noch 11 Jahre fort. Er hatte aufer den
Schweden und ihrer Partey in Deutschland auch Frankreich
zu bekämpfen , welches in dem Jahre nach der Schlacht bey
Mördlingen alle Berührungspuncte der österreichischen Monar-
chie zu gleicher Zeit ledrohete. Dadurch wurde die öster-
reichische Kriegsmacht gegen die Schweden gelähmt, welche
nun unter den von Gustav Adolph gebildeten Feldherren,
Bernhard von Weimar, Banner , Torsteufohn und Wrangel,
reue sFortschritte machten.