Full text: Für die 1. Humanitätsklasse der k. k. Gymnasien (Theil 4, [Schülerband])

Erster Abschnitt. 
leßten Reste des Exarchates bis auf diese Zeiten erhalten hat- 
ten; endlich seit 1095 die Kreuzfahrer, welche das grie- 
chische Kaiserthum in ein lateinisches verwandelten und Grie- 
chenland zerstückelten, während sich in KleinsAsien ein griechi- 
sches Kaiserreich zu N icä a und ein anderes zu Trap ezunt 
behauptete. Diese Zeit der lateinischen Kaiser (1204-1211) 
machte die vierte Periode der byzantinischen Geschichte aus); 
wovon unten ein mehreres gesagt werden wird (§. 18.]. 
Endlich stellte Mich ae l Paläo lo g u s, Kaiser zu Nicäa; 
das griechische Kaiserthum in Constantinopek wieder her (1261), 
und damit begann die Zeit der paläolo gi schen Kaiser, wel- 
che die fünft e und lette Periode umfaßt (von 1261-1453). 
Die Türken stifteten um diese Zeit das o s mani sch e Reich 
in Klein-Asien , von welchem nach und nach das gatzze griechi- 
sche Kaiserthum verschlungen wurde , bis zuleßt fast nichts 
mehr übrig war , als die Hauptstadt Cotstantinopel. In die- 
ser schrecklichen Moth suchten die griechischen Kaiser bey der 
abendländischen Christenheit Hülfe, und schlugen eine Vereini- 
gung der griechischen und lateinischen Kirche vor, Zweymahl 
wurde ein Vergleich geschlossen. *) Ein Theil der griechischen 
Erzbischöfe blieben seit dem, mit ihren Diöcesen , bey der I a- 
t einisch en Kircl;e vereint (uniti graeci ritus) ; andere 
verharrten bey der Trennung (disunitiJ. Gleichwohl unter- 
tahm Ungarns Kinig, Sigmund, von vielen abendländischen 
Fürsten unterstükt , einen Kreuzzug gegen die Türken (1396) ; 
es erhob sein Nachfolger , König Ladislaus, sich zum Kampfe, 
der ihm das Leben kostete **) (1444); aber das griechische 
Kaiserthum war nicht mehr zu retten. Es fiel durch das un- 
widerstehliche Schwert der Türken, welche Constantinopel stür- 
imend eroberten (1453). Gelehrte Griechen , welche dem 
. 
“) Zwischen Kailer Johann V. und Papst Innocenz v1. (1369) 
zu Rom: dann zwischen Kaiser Johann VI. und Papst Ey- 
gen IV. (zu Florenz 1.438). 
*) Vergleiche Lelr buch der neuern Staatengeschichte k. Theil.
	        
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