Full text: Für die 1. Humanitätsklasse der k. k. Gymnasien (Theil 4, [Schülerband])

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Erster Abschnitt. 
r ut, am mächtigsten, und gründete, durch Verschmelzung oder 
Allianz mehrerer Stämme, den Mar a tt en- Staat. Diesen 
Staat löste A ur e n g z eb (1687) auf. Nach dessen Tode (1707) 
gerieth jedoch die Macht des Groß - Moguls in Verfall. Die 
Sikhs und Maratten bekämpften sie mit steigendem Glicke. 
Während dieser inneren Unruhen erschien plötzlich der persische 
Schah Nadir (§. 31.), von treulosen Statthaltern zu Hülfe 
gerufen, eroberte Delhi in einem Zuge, und führte unermeßliche 
Beute fort (1739]. Dieß war gleichsam das Signal zum all- 
gemeinen Abfalle aller Rajah, Zulett blieb dem Groß-Mogul, 
Allum, fast nichts mehr als die Stadt Delhi. Diesen Um- 
stand benüßten die europäischen Handelsvölker zur Vergröße- 
rung ihrer ostindischen Besißungen, 
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Die europäischen Besitzungen in Ostindien (seit 1510). 
Die Gelegenheit zur Erwerbung dieser Besißungen gab 
die Entdeckung des Seeweges um das Vorgebirge der guten 
Hoffnung. Denn seit die Europäer durch die Kreuzzüge mit 
den morgenländischen Waaren bekannter geworden waren , trie- 
ben vorzüglich die Venetianer eine sehr starke Schifffahrt nach 
Ägypten, wo sie die indischen Waaren abhohlten. Der gro- 
ße Vortheil des ägyptischen Zwischenhandels erregte den 
Wetteifer der europäischen Seefahrer , um einen neuen See- 
weg nach Ostindien zu finden. Während der Genueser Colum- 
bus den Seeweg durch den atlantischen Ocean nach. Westen 
einschlug, fuhren die Portugiesen immer weiter nach Süden 
um Africa herum , bis endlich Bartholomäus Diaz 
(1486) zum, ersten Mahle die Südspitze Africa's erreichte, wel- 
che, in der Voraussicht des guten Erfolges weiterer Fahrten, 
das Vorgebirg der guten Hoffnung genannt wurde. Vas c o- 
de Gama , der diese Umschiffung des Caps fortseßte , fand 
endlich an Afrika’s Ostküste arabische Schiffer, welche den Wez 
nach Ostindien schon mehrere Mahle gemacht hatten. Mit ih- 
rer Hülfe segelte er 500 Meilen quer über den indischen Ocean,
	        
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