Geschichte der Vorzeit.
3.5
ten, wo ihm Tiberius die Festung Ravenna zum Aufenthalte
anwies. Daselbst lebte er 18 Jahre als Staatsgefangener.
§. 9..
Die von den Römern eroberten Provinzen erhielten all-
mählig eine bestimmte Begränzung und geordnete Einrichtung.
Die heutige Lomb ar de y und Venedig nebst Kra in,
Görz, Triest und Istrien bildeten den östlichen Theil ven
Gallia transpadana und gehörten zu Italien.
Das heutige Tirol mùchte den östlichen Theil von Rhaetia
aus, welches anfangs zu Illyrien, später zu Italien, gerechnet
wurde. Das rhätische Volk wohnte von der Donau bis Verona.
Veldidena (Wilten in Tirol) war die Hauptstadt ; aber Bri-
gantia (Bregenz) und Comum erhoben sich zu ähnlichem Glanze.
Das heutige Sa lz bur g, Ö sterrei < ob und unter der
Enns bis an das Kahlengebirge (Mons Cetius) nebst S tey-
ermark und Kärnthen bildeten die Preyinz Noricum ,
welche in das Ufer - Noricum längs der Do... Q (Noricum ri-
pense) und das b innenlä n di ch e (Noricum mediterra-
m»>um) eingetheilt wurde. Es war ein Hirtenland; Eisenberg-
werke waren daselbst von jeher im Gange, und der Stahl
Cehalybs Noricus), wie noch jetzt, der beste Reichthum des
Landes. ww
Jenseits des Kahlengebirges nahm von der Gegend ,. wo
Vindobona (die Wenden - Wohnung) der geringe Anfang der
heutigen Kaiserstadt Wien war , das herrliche Land Pannonia
seinen Anfang , welches das heutige Un garn dießseits der
Donau nebst Croatien, Slavonien und dem Mllitär-
Gränzlande begriff, und in Pannonia superior und inferior
eingetheilt wurde.
Südlich davon lag Ulyricum, wozu Japidia Lihurnia
und Dalmatia am adriatischen Meere gehörten. Die Haupt-
tadt von Illyrien war syrmium. Diese Provinz war nicht
nur an Producten ergiebig , sondern durch ihr vortreffliches
Kriegsvolk wichtig , aus welchem die römischen Helden , Clau-
dius (268) , Aurelius (270), Probus (276) , die Retter des
romischen Reiches , entsproßen.
§, h:
Aber unbezwungen von den Römern wohnten , nördlich von
der Donau (in den beyden Mannharts . Vierteln von Österreich
und im heutigen Böhmen), die Mark omannen; östlich von
( §