Full text: Für die 4. Grammatical-Classe der k. k. Gymnasien (Theil 3, [Schülerband])

Neuere Zeit. V. Periode. 25:5 
Er landete hierauf (am 24. Juny 1630) mit 15000 Mann 
Schweden bey der Insel Rügen in Pommern, besetzte die Fe- 
[tungen des Landes, und nöthigte den Churfürsten G eor g Wil- 
h el m von Brandenburg durch einen Besuch in Berlin, sich mit 
ihm zu verbinden. Die Zerstsrung Magdeburgs durch Tilly 
(1631) verschaffte ihm auch die Bundeshülfe von Sachsen. 
So rückte er gegen Leipzig, und schlug bey Breiten feld 
durch die von ihm erfundene Übung des Peloton-Feuers Tilly, 
den Sieger in 36 Schlachten. Er richtete hierauf seinen 
Zug nach Franken, Schwaben und in die Pfalz am Rhein, 
und bedrohte nach der Einnahme von Regensburg selbst Öster- 
reich. Endlich aber fand er bey Lütz en, gegen Wallenstein 
siegend, den Heldentod (1632). Er war mit Maria Eleo- 
n o ra von Brandenburg vermählt, und hinterließ eine Erbtoch- 
ter Christina, erst 6 Jahre alt, welche seiner, mit dem 
Pfalzgrafen von Zweybrücken, Joh ann Casimir, vermählten 
Schwester Kath arina zur Erziehung übergeben wurde, und 
von ihrem Lehrer Joh. Mathiä außer den neuern Sprachen, 
der deutschen, italienischen , französischen und spanischen, auch 
latein und griechisch lernte , und den Tacitus und Thucydides las. 
Der Kanzler Axel O xe n stierna im Bunde mit Frank- 
reich, segte den Krieg fort; die von Gustav Adolf gebildeten 
Generale *) behaupteten noch 10 Jahre den Ruhm der schwe- 
dischen Waffen, bis endlich .die Überrumpelung der Kleinseite 
von Prag durch den schwedischen General Königs mark 
den Abschluß des west ph äli ch en Friedens beschleunigte. 
Die Herrschaften der, während des 30jährigen Krieges ausges 
storbenen Herzoge von Vor- P om mern in Stettin, die 
Stadt W is mar mit dem Hafen im Mecklenburgischen, die sä- 
cularisirten Erzstifte von Bremen und Verden fielen als 
Entschädigung an Schweden, welches deuts < er Reichs sta nd 
wurde, und mit Frankreich den westphälischen Frieden garantirte. 
Auch Dänemark (§. 18.) hatte inzwischen die Ueberlegenheit 
der schwedischen Waffen gefühlt. Denn als König Chr ist ian IV. 
*) Bernhard von Weimar, Banner, Torstensohn, Wrangel u. a.
	        
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