Full text: Für die 4. Grammatical-Classe der k. k. Gymnasien (Theil 3, [Schülerband])

178 Geschichte der scandinavisschen Reiche tc. 
land. Geld, welches in Schweden fast ganz verschwunden war, 
blieb dessen einzige Entschädigung; es erhielt in allen 
5,600,000 Reichsthaler. 
Der schwedische Reichsrath spaltete sich (seit 1726) in 2 
Parteyen, wovon die eine (die Mütz en genannt) , von dem 
Grafen Gyllenbor g geleitet , Allianz mit Rußland wollte; 
die andere (die H ü t e genannt), welche den Grafen Horn 
zum Haupte hatte, zog es vor, sich an Frankreich anzuschließen. 
Letztere Partey setzte im österreichischen Successions: Kriege 
die Kriegserklärung gegen die Kaiserinn E li s a b et h von Ruß- 
land durch (1741) , welche aber in Kurzem ganz Finnland ero- 
berte, jedoch im Frieden (zu A b o 1743) den nördlichen Theil 
bis an den Kymen - Fluß zurückgab, weil die russische Partey im 
schwedischen Reichsrathe bereitwillig war, nach Königs Friedrich 
Tode einen ihrer Verwandten, den Herzog Adolph Fried- 
rich von Holstein- Gottor p, auf den schwedischen Thron 
zu berufen. 
§' 27. 
Das Haus Holstein auf dem schwedischen Throne (1751). 
Die Parteyung des schwedischen Reichsrathes dauerte je- 
doch auch unter der Regierung Ad olp h Friedri < s aus dem 
Hause Holstein- Gottorp fort, der als Sohn von Carls 
XII. ältester Schwester auf den Thron gerufen wurde (1751). 
Er nahm mit Rußland an dem 7jährigen Kriege gegen Friedrich 
11. von Preußen Theil , dessen Schwester Louise Ulrike er 
zur Gemahlinn hatte. Schwedens Schwäche zeigte sich aber in die- 
sem Kriege so auffallend, daß der König abdanken wollte (1768). 
Desssen Nachfolger , Guta v III. (1771) , ein von Ju- 
gend an sorgfältig gebildeter Fürst , änderte diese traurige La- 
ge des Reiches. Er enthüllte in einem Manifeste , wie Schwe- 
den durch eine Oligarchie in Ohnmacht und Verderben gestürzt 
würde , und bewirkte eine neue Constitutions.Acte ,, welche den 
Ständen ihre Rechte ließ, aber den Reichsrath aus einem Mit- 
regenten zu bloßem Staatsrathe machte (1772). 
Diese Staatsveränderung bewog die russische Kaiserinn 
Kathar ina II., einen geheimen Bund mit dem Könige Chri-
	        
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