21.1. Geschichte des russischen Krieges
Dänemark, Schweden und Preußen floß , welche jedoch durch
seinen Todesfall bald wieder aufgelöst wurde (1801). Er hinter-
ließ 4 Söhne : Alexander, Constantin Cessarowitsch , Nicolaus
und Michael.
§. 16.
A l e x a n d e r I. (1801).
Alexander 1., welcher den väterlichen Thron bestieg,
richtete gleich anfangs seine ganze Sorgfalt auf die Vervoll-
kommnung des innern Zustandes seines Reiches. Er erneuerte
das Handlungsbündniß mit England, gab dem ru ssi sch en S es
na t e eine neue Organisation, errichtete für jeden Verwaltungs-
zweig ein eigenes Minister ium, theilte sein Reich mit Ein-
schluß der (1801) neu erworbenen Provinz Grusien in 51 Gou-
vernements , sorgte für die Ausbreitung der Bildung durch Er-
richtung von neuen Universität en (zu Moskau, Wilna,
Dorpat , Petersburg , Kasan) nebst vielen Pfarre , Kreis- und
Gouvernements-Schulen. Es wurde die erste russische Weltum-
seglung ausgerüstet und glücklich ausgeführt *) ; Handel und Ins
dustrie wurden ermuntert **). Das menschenfreundliche Herz
des Kaisers vergaß auch nicht das Loos des gemeinen russischen
Volkes zu verbessern. Er gab Verordnungen , wodurch die Leib-
eigenen allmählig zu einem freyen Eigenthume gelangen können,
und legte Militär-:Colonien an.
Kaiser Alexander vereinigte sich hierauf mit den übrigen
Mächten zum Widerstande. gegen Napoleon's immer weiter grei-
fende Usurpation. Er erschien persönlich mit dem russischen
Heere 1805 auf Österreichs und 1806 auf Preußens Seite;
aber wegen der großen Entfernung weder schleunig genug , um
seine Bundesgenossen gleich anfangs zu verstärken , noch stark
genug, um die spätern Schlachten von A ust er l i z (1805, 2. Dez.
von Ey lau und Fri e dlan d 1807) mit Erfolge zu schlagen.
Doch erhielt er im Frieden von Til sit (1807) das Ge-
bieth von Bi a ly sto >, welches von dem neu errichteten Her-
*) Durch Kr usenstern und Langsdorff, welchen seither Ko-
tze b u e u. a. glücklich nacheiferten.
Od essa wurde als ein russischer Freyhafen am schwarzen
Meere eröffnet.