L Mittlere Geschichte Spauiens. 111. Periode.
sein Enkel Alf on so III. el R e staura dor (der Wiederhersteller,
1245 —1273) , welcher die Araber endlich auch aus der
Hauptstadt S y l ve s vertrieb, das Reich Algarbien von den
Königen Castiliens zu Lehen nehmen mußte. Erst sein Sohn,
Dionys der Gerechte, dessen fast 50jährige Regierung (1279
1325) lange die beste Zeit Portugals genannt wurde ,. er-
hielt von den castilianischen Königen in seinem Alter, daß er von
dem Lehensbande befreyt, und völlig unabhängiger König wurde,
worauf er ven Titel: König von Portugal und Alg ar-
b ien annahm.
§. 25.
Castilien kommt an die Königinn Isabella.
Also herrschten im 14. Jahrhunderte vier Könige (in Ca-
stilien, Navarra, Arragonien und Portugal) über das
christliche Spanien. Die Könige von Ca stili en und Portu-
g a l vereinigten ihre Streitkräfte gegen A b u Ha ss a n von Ma-
rocco , der die ganze maurische Macht zum Schutze des Königs
von Granada gegen das christliche Spanien aufboth. Aber er
erlitt bey T ar if a (1340) eine ungeheure Niederlage, und floh,
wie einst Rerxes, in einem Kahne über die Meerenge. Die
Stadt Algez ira, welche in der Meerenge auf einem Hügel
in einer starken, vortheilhaften Lage sich zu einer der größten
Städte Spaniens erhoben hatte,, und von den Spaniern nur
nach 3jähriger Belagerung erobert werden konnte , wurde zerstört.
Die Forrschritte Castiliens wurden aber durch innerliche
Unruhen wegen der Thronf olg e aufgehalten. Peter der
Grausa me ward von seinem Bruder H einrich II., dem
Unächten , erschlagen (1369). H e inrich IV., unter dessen
Regierung die Herzoge von Medina - Sidonia und Arcos , und
der Großmeister von Alcantara den Mauren (1462) den festen
Platz Gibraltar entrissen, wurde endlich vor den Thoren der
Stadt Avila von Mißvergnügten öffentlich abgesetzt, und mußte
die Krone Castiliens seiner Schwester IJ sa be ila überlassen
(1474). So hoch stieg in diesen Zeiten der Verwirrung die
Anarchie, daß; es außer der Verdrüderung der Städte (Ver-
mandad) keine Justiz im Reiche gab.
Ö