Full text: Geschichte der Neuzeit (Bd. 3)

20 Augsburger Reichstag. — Karls V. Feldzüge nach Afrika. 
der Reformation mit Milde zu verfahren. So fetzte er auf 
I. RnHstag zu dem Reichstage zu Speier 1526 das Wormser Edikt durch die 
Speier 1526. Erklärung, jeder Reichsstand möge es in der religiösen Frage halten, 
. wie er es vor Gott und dem Kaiser verantworten könne, tatsächlich 
außer Kraft. Als jedoch Karl V. zwei Kriege gegen Franz I. 
siegreich beendet hatte und feine Rückkehr nach Deutschland zu er- 
warten war, lenkte Ferdinand in bie Politik seines Bruders ein, 
II. Reichstag iitbem er auf bem zweiten Reichstag zu Speier 1529 bie 
zu Speier neuen kirchlichen Lehren verbot. Die Anhänger berfelben 
1529- protestierten gegen biefen Reichstagsabschieb, woher sie in ber 
Folge ben Namen Protestanten erhalten haben. 
Vom Augsburger Reichstag 1530 bis zum Nürnberger 
Religionsvergleich 1532. 
Augsburger Im Jahre 1530 kam Karl V. nach Deutschland) unb hielt 
Bekenntnis einen Reichstag zu Augsburg. Hier versuchten bie Lutheraner, 
1530. den Kaiser von bem Inhalt ihrer Lehre Kenntnis nehmen zu lassen, 
inbem sie ihm bie von Melanchthon abgefaßte „Confessio 
Augustana", bas Augsburger Bekenntnis, überreichten. 
Allein Karl V. gab btefe Schrift an Eck, ber eine Wiberlegung 
schrieb, mit welcher ber Kaiser bie Sache für abgethan erklärte 
unb bie Rückkehr ber Protestanten zur katholischen 
Kirche sorberte.-<. ^ 
Schmal- Da schon bas Reichskammergericht gegen sie einzuschreiten be- 
kaldener Bundgann, schlössen bie protestantischen Stänbe 1531 einen Bunb 
1531 ■ zu Schmalkalden, in welchem sie sich gelobten, ihren Glauben 
nötigenfalls mit ben Waffen zu verteibigeu. Daraufhin gab Karl V. 
Nürnberger infofern nach, als er im Religionsvergleich zu Nürnberg 1532 
Religionsver- einwilligte, baß Kaiser unb Reich bie religiösen Streitsragen ruhen 
gleich 1532. {Qjjen j0flten, bis ein allgemeines Konzil hierüber ent- 
schieben habe. 
Karls T. Feldzüge nach Afrika und letzte Kriege mit Franz I. 
Karl V. hatte ausgebaute Besitzungen im westlichen Becken 
bes mitt.ellänbischen Meeres: Spanien mit ben Balearen 
und Pithyuseu, Sardinien, Sizilien und das festländische Neapel. 
Diese Küstenländer hatten damals viel unter den Räubereien eines 
Chaireddin ^Korsaren Chaireddin Barbarossa zu leiben, welcher sich bes 
Barbarossa. Fürstentums Tuuis bemächtigt hatte, fAls ber Johanniter- 
orben (1522) bie Insel Rhobus an bie Türken verlor, übergab 
Malteser, ihm Karl V. 1530 bie Maltagruppe mit bem Auftrag, eine 
Schutzwehr gegen ben anbringenden Islam zu bilbeu. Da aber 
biefer Orben nicht mächtig genug war, um Karls Mittelmeerlänbev 
zu schützen, unternahm Karl V. 1535 selbst einen Zug gegen
	        
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