Full text: Für die 4. Grammatical-Classe der k. k. Gymnasien (Theil 3, [Schülerband])

1 Neuere Geschichte Spaniens. IV. Periode. 
befahl den in Spanien wohnenden Maurisken, ihre alte 
maurische Tracht und Sprache mit der spanischen zu vertauschen. 
Diese erregten darüber eine allgemeine Empörung , wurden aber 
endlich vön dem Prinzen Don Juan d'Austria geschlagen, und 
in die übrigen Provinzen vertheilt ; viele wanderten nach Afrika 
aus. Don Juan bekam jetzt den Oberbefehl gegen die Türken , 
welche die italienischen Besitzungen Philipps II. mit ihrer Flotte 
beunruhigten. Er erfocht mit seiner Flotte von beynahe 300 
Segeln gegen die gleich starke türkische Seemacht am 7. Oct. 
1571 den berühmten Seesieg bey Lepanto, welche zu eis 
nem Zsjährigen Wassenstillstande mit dem Groß-Sultan führte. 
Bald darauf verlor der König S e ba st ian von Portugal 
in einem Kriege mit dem Scherif von Marocco das Leben. Er 
verschwand in der Schlacht, ohne daß man wußte, wo er 
hingekomimnen war. Philipp II. leitete von seiner Mutter J s a- 
b ell a, einer portigiesischen Prinzesssinn , Erbrechte auf das Kö- 
nigreich Portugal her, und ließ dieses durch den Herzog Alb a 
(1581) in Besitz nehmen. Portugal blieb nun mit seinen ameri- 
kanischen und ostindischen Besitzungen 60 Jahre lang bey Spa- 
nien (unter den Königen Philipp II., III. und IV.). Indessen 
war von König Emanuels Sohn Eduar d eine Tochter K a- 
tha rina vorhanden, welche mit dem Herzoge von Braganza 
vermählt war. Ihr Sohn Theo d os hinterließ J o h ann IV. 
von Braganza als Erben, welcher in der Folge den Thron von 
Portugal wieder in Besit nahm. 
§. 46. 
Abfall der 7 nördlichen Provinzen der Niederlande. 
Allein so mächtig an Ländern Philipp II. war, so konnte 
er doch den Abfall der Niederlande nicht verhindern. Er hatte 
die General- Statthalterschaft daselbst seiner Schwester Ma r- 
gar eth a, verwitweten Herzoginn von P a r m a , übertragen , 
und ihr einen Staatsrath an die Seite gesetzt, an dessen 
Spitze der Cardinal Granv ella stand. Außerdem hatte 
er in den einzelnen Pr o v in zen besondere Statthalter er- 
nannt, wie z. B. den Lamoral Grafen von Egmont in 
Flandern und Artois, den Prinzen W ilh el m vvn Oranien
	        
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