Erster Abschnitt.
Besitz Vo r der-Asi ens, welches jedoch die Perser nicht so leicht
behaupten konnten, weil große Wüsten und Berglande hier eine
Vormauer und natürliche Gränze bilden. Unter den 28 Königen
aus dem Hause der Sassanier waren folgende die berühmtesten.
226. Artar erx es (Ardeschir) I. stellte im persischen Reiche
den alten Glauben des Zor oa ste r (Zerdutscht) wieder her ,
welcher das Licht, als Bild Gottes , verehren , und durch Besie-
gung der Sinne das Geheimniß der Glückseligkeit finden lehrte *).
Die Magier (oder Mobed) erhielten wieder ihr altes Ansehen.
Doch bald trat Man es (Manichaeus) als Reformator auf ,
der die Lehre von einem guten und bösen Ur w e s en (Ormuzd
und Ahrimann) auf neue Art vortrug. Er wurde zwar hinge-
richtet (278); aber feine Anhänger , die Manichäer , erhielten
sich gleichwohl als eine Secte im Oriente.
240. S a por es (Schabur) I. erneuerte die Kriege mit den
Rözzern. Er bekam den Kaiser Valerian (bey Edessa , durch List)
gefangen. Zwey griechische Ärzte brachten unter. ihm den Hip-
pokrates nach Persien.
270. Sein Nachfolger, Ho r mid a s (Hormuz) , erbaute
die Stadt Or mus am Eingange des persischen Meerbusens ,
als Stapelplatz des indischen Handels.
. 299. Baranes (Baharam) verlor gegen Kaiser Diocletian
fünf Provinzen, welche sein- Machfelger Ssapores (Schabur)
II. von Kaiser Constantin zurück verlangte (808). Dieser
König verhängte auf Betrieb der Magier eine schreckliche Chri-
sten-Verfolgung in seinem Reiche, wodurch an 16,000 Christen
mit 22 Bischöfen das Leben verloren. Im Kriege mit den Rö-
mern um bie verlornen Provinzen kämpfend , belagerte er die
Gränzfesiung N ifi bis 68 Tage vergeblich ; aber er siegte bey
S inga ra über den Cäsar Constantius. Hierauf rüstete sich
Kaiser Julian (der Abtrünnige) in Mesopotamien wieder ihn, und
zug, nachdem er von abergläubischen Schrecknissen geplagt ,
die Eingeweide eines Weibes hatte von den romischen Auguren
Die Parsen oder Guebern (d. i. Feueranbether) sind die Nach-
kornmen dieser alten orienta ischen Secte.