— 40 —
IV. Aus den Jahreszeiten.
a. Im Frühling.
51. Die vier Brüder.
1. Vier Brüder gehn jahraus 4. Der dritte naht mit Üüber—
jahrein fluß
Im ganzen Land spazieren. Und füllet Küch' und Scheune,
Und jeder kommt für sich allein, Bringt uns zum süßesten Genuß
Uns Gaben zuzuführen. Viel' Äpfel, Nüss' und Weine,
2. Der erste kommt mit leichtem 5. Verdrießlich braust der vierte
Sinn, her,
In reines Blau gehüllet, In Nacht und Graus gehüllet,
Streut Knospen, Blätter, Blüten Sieht Feld und Wald und Wiesen
hin, leer,
Die er mit Düften füllet. Die er mit Schnee erfüllet.
3. Der zweite tritt schon ernster 6. Wer sagt mir, wer die
auf Brüder sind,
Mit Sonnenschein und Regen, Die so einander jagen?
Streut Blumen aus in seinem Leicht rät sie wohl ein jedes
Lauf, Kind;
Der Ernte reichen Segen. Drum brauch' ich's nicht zu sagen.
Volkslied.
52. Frühlings Einzug.
Die Sonne hatte sich vorgenommen, den Winter zu vertreiben,
und schickte warme Strahlen auf die Erde hernieder. Da wurde
dem Winter gar ängstlich zu Mute, denn je mehr auch der Frost
in der Nacht sich anstrengte, desto wärmer war doch am andern
Tage der Sonnenschein. Das Eis taute von Teichen, Flüssen und
Bächen, und der Schnee schmolz auf den Dächern, in Gärten, auf
Wiesen und Feldern. Von Schneemanne, der an der Gartenhecke
stand, war bald nichts mehr zu sehen als der Kopf, und diesem
quollen die Tränen aus den Augen. Der Winter aber machte sich
eilig davon, und der Frühling hielt als König auf der Erde seinen
Einzug.
Nun war ein Jubel bei Großen und Kleinen. Der Storch ist
das Leibroß des Frühlings, und auf diesem kam er angeritten und
streute Kätzchenzweige und Blumen um sich her. Die Nachtigallen.