Herr und Frau und liebe Kinder
drängen sich zu ihm heran.
Aber wahrlich desto minder
wird er von der Magd geliebt,
ob sie gleich ihm Nahrung gibt.
3.
Ich kenn' ein Bäumchen, gar fein und zart,
das trägt euch Früchte seltener Art;
es funkelt und leuchtet mit hellem Schein
eit in des Winters Nacht hinein.
Das sehen die Kinder und freuen sich sehr
Und pflücken vom Bäumchen und pflücken es leer.
82. Zwöltf Brüder. Von Karl Heinemann.
T7 wölf Brũder sind es, die der Erde und den Menschen die-
en. Jahraus, jahrein kommen sie, immer einer nach dem
andern. Wenn dann der letzte geht, ist auch der erste schon
iodor da. Januar heitt der erste und Februar der zweite.
Von denen will ich aber zuletzt reden, jetzt soll einmal der Bru-
der März der erste sein.
Er macht oft ein unfreundlich Gesicht. Aber wir sehen
ihn doch gern; denn er hält Schneeglõckchen in der Hand und
Iutet den Frühling ein. Nun kommen die Kammerdiener. der
Erde. Der April legt ihr ein grünes Kleid an. Der Nai reicht
ĩur einen duftenden Strauß mit Waldblumen. Der Juni sett
r einen roten Rosenkranz auf das Haupt. Dazu rufen sie
Musikanten heran, daß sie die schõnsten Stũcke spielen.
Jetzt erscheinen vier nacheinander, die den Tisch decken.
Der erste bringt allerlei Süßes für Leckermãuler, für Kinder
und Spatzen: kirschen, Erdbeeren, Stachelbeeren. Der zweite
sorgt für Brot und Kuchen, der dritte schickt den Jãger hinaus,
einen Braten zu holen. Der vierte sagt: „Auch Wein sollt
ihr haben, und vergeßt mir ja nicht die Kartoffeln, die sind
hoch mehr wert.“ Weißt du, wie die vier heißen, die für die
Kinder der Erde den Tisch decken?
Nach ihnen kommt ein Untreundlicher Mann. Aber auch
er meint es gut. „Mutter Erde wird mũde“, so sagt er. Und
Jamit sie sanft einschlãft, zieht er einen grauen Schleier vor
die helle Sonne, daß es düster wird. Dann tritt sein Bruder
Dezember hinzu und breitet eine weiße weiche Decke über die
schlafende Erde.