Full text: Bilder aus der alten, mittleren und neueren Geschichte (Theil 1, [Schülerband])

Die Walküren. 
Donars 
Gespann. 
Wölfe, auf seinen Schultern saßen. zwei Raben, seine Lieblingsvögel. 
Täglich sandte er diese aus, damit sie ihm berichteten, was sich 
bei den Menschen zutrug. Manchmal besuchte Wodan selbst die 
Erde. Er bestieg dann ein achtfüßiges, weißes Ross, das ihn 
blitzschnell über Länder und Meere dahintrug. In den ihm ge— 
weihten Hainen wurden weiße Pferde gehalten, deren Wiehern 
den Deutschen als eine Äußerung des göttlichen Willens erschien. 
Wodan war gleich seinem Sohne Zio auch Kriegsgott und leitete 
von seinem Göttersitze aus die Schlachten der Menschen. So oft 
auf der Erde ein Kampf tobte, eilten auf sein Geheiß die Wal— 
küren (Wal — Kampfstatt, küren — wählen) oder Schlacht— 
zungfrauen auf das Schlachtfeld und brachten die im Kampfe ge— 
fallenen Helden in die Walhalla. Dort führten die Helden als 
Gaste Wodans ein glückliches, dem irdischen ähnliches Leben und 
labten sich an Eberbraten und köstlichem Meth. 
Doönar. Der älteste Sohn Wodans, Dönar, war Gott des 
Donners und Blitzes, aber auch Herr der Wolken und sendete den 
Fluren den befruchtenden Regen. Er war daher Schirmer und 
Förderer des Ackerbaues und wurde besonders von den Bauern 
oerehrt. Er hatte einen Hammer, der alles zermalmte, was 
er traf, und nach jedem Wurf von selbst in Donars Hand 
zurückkehrte. Donar fuhr auf einem mit 2 Böcken bespann— 
ten Wagen blitzschnell durch die Wolken dahin. Wie seinem 
Vater der Mittwoch (Wodanstag), so war ihm der Donnerstag 
geweiht. Auch die Bezeichnung Donnersberg erinnert noch an ihn. 
Balder und Loki. Der schönste und mildeste aller ger— 
manischen Götter war der Sonnen- und Lichtgott Balder, gleich— 
falls ein Sohn des Wodan. So licht und schön wie seine Gestalt, 
war auch sein Wesen. Götter und Menschen liebten ihn um seiner 
Unschuld willen, aber eben deswegen war er dem Loki verhasst. 
Loki war Urheber alles Bösen und trachtete Balder nach dem 
Leben. 
Balder, so erzählt die Sage, träumte einst, dass seinem Leben Gefahr 
drohe. Die Asen, deren Liebling Balder war, waren darüber aufs äußerste 
bestürzt. Sie beriethen, wie sie der drohenden Gefahr begegnen könnten. Da 
gerieth Wodans Gemahlin, Frigga, auf den Gedanken, sich von allen Dingen 
der Erde einen feierlichen Eid schwören zu lassen, dass sie Balder nichts zuleide 
thun würden. Das geschah. Allen Thieren, Pflanzen und Gegenständen auf 
und in der Erde wurde der Eid abgenommen, nur eine kleine Mistelstaude vor
	        
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