A. Das Mittelalter.
I. Hamburg als kirchlicher Mittelpunkt des Nordens.
(9. -11. Jahrhundert.)
1. Die Zeit der Karolinger.
Der heilige ansgar. (Erzbischof von 831 -865.)
Die ältesten sicheren Nachrichten über Hamburg gehen
zurück auf die Zeit Karls des Großen, durch dessen Sachsen¬
kriege überhaupt erst ein helleres Licht über die Verhältnisse
des nördlichen Deutschlands verbreitet wurde. Damals wohnten
längs der deutschen Nordseeküste die Friesen, hinter ihnen
im Norddeutschen Tieflande, von den Gebieten der Ems,
Lippe und Ruhr bis zur Eider, die Sachsen. Von den vier
Stämmen, in welche dieses Volk sich teilte, hatte der nörd¬
lichste, die No rd albin gi er, das heutige Holstein inne.
Ihre Grenznachbarn waren nördlich von der Eider die Dänen
und im Osten, im jetzigen Mecklenburg, die wendischen
Obotriten, die auch Wagrien (Ostholstein) besetzten.
Nachdem Karl der Große die Unterwerfung Nord-
albingiens vollendet hatte (um 804), sicherte er nicht nur
durch Einrichtung von Marken im Norden und Osten die
Grenzen des neugewonnenen Gebietes, sondern er sorgte
auch dafür, daß das Christentum hier eine bleibende Stätte
fand. Zum kirchlichen Mittelpunkte des Landes wurde der
Ort ausersehen, aus dem die spätere Stadt Ham b urg er¬
wachsen ist. Schon vor Ankunft der Franken gab es am
linken Alsteruser, am südwestlichen Abhange des Höhenzuges,