Die Römer. Geographie Italiens.
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700.000 Bücherrollen umfaßte. Betrieben wurden insbesondere die Ma—
thematik, Astronomie, auch die Geographie und die Naturwissenschaften,
die durch den Zug Alexanders, der so viele neue Länder mit fremdarti—
gen Pflanzen und Tieren erschloß, mächtig gefördert wurden. Mit
den Ptolemäern wetteiferten die Attaliden in Pergamon. Dadurch,
daß sie in ihrer Hauptstadt auch eine Bibliothek gründeten, erreg—
ten sie die Eifersucht der Ptolemäer. Deshalb verboten letztere die Aus—
fuhr der in Ägypten heimischen Papyrusstaude. Aber in Pergamon
wußte man sich zu helfen. Statt auf Papyrus schrieb man die Bücher
auf das ungegerbte, aber gebeizte und geglättete Fell von Tieren, das
nach dem Erfindungsorte Pergament benannt wurde.
Schließlich kamen alle Staaten, in welche Alexanders Welt—
monarchie zerfallen war, unter die Herrschaft der Römer.
III. Die Römer.
A. Geographie Italiens.
1. Die Lage und Gestaltung des Festlands. Italien ist die mittlere
der drei südlichen Halbinseln Europas. Zwischen dem Tyrrhénischen
spr. Tyrrénischen), dem Adriatischen und dem Jonischen Meere
gelegen, zeigt sie nur im Süden, wo sie der tiefeinschneidende Taren—
tinische Golf in zwei kleinere Halbinseln spaltet, und im Westen,
wo von mehreren kleinen Golfen der von Neapel am bekanntesten ist,
eine reichere Gliederung. Der Golf von Neapel ist zugleich der einzige in
Italien, der durch Halbinseln und Vorgebirge mit den Inseln sschia,
Proͤcida (spr. .. tschi..) und Capri den geschlossenen griechischen Gol—
fen gleicht. Im Innern durchziehen die Apenninen das Land, vor
denen sich teils breitere, teils schmälere Ebenen zum Meere hin aus—
breiten. Im Nordwesten schließen sich an die Apenninen, deren höchster
Berg der Gran Sasso (2900m) ist, die Alpen an, die in einem
großen Bogen von dem Ligürischen Golf bis zum Adriatischen Meere
reichen. Zwischen ihnen und den Apenninen liegt die fruchtbare lom—
bardisch-venetianische Ebene, welche die Etsch (Athesis) und der Po
Padus) mit seinen Nebenflüssen bewässern. Am Südfuße der Alpen
hilden diese Flüsse größere Seen. Die übrigen Flüsse Italiens weisen
teine bedeutende Entwicklung auf, es sind meist Küstenflüsse; nur der
Arno und die Tiber, welche erst durch Längentäler fließen und dann
Hannak-Rebhann, Gesch. des Altertums f. Unterkl. 13. Aufl.