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des Mahles ließ er sich oft aus alten Geschichtsbüchern vorlesen.
Seine Kleidung war die bei den vornehmen Franken gewöhnliche.
Er trug leinene Unterkleider, ein mit Seide besetztes Oberkleid,
lederne Hosen, Binden um den Unterschenkel und mit Riemen
verschnürte Schuhe, im Winter ein Wams aus Marder- und
Otterfell und einen blauen Mantel. Ein Schwert mit kostbarem
Griffe hing stets an seiner Seite. Bei festlichen Gelegenheiten
kleidete er sich prächtiger und trug dann auf dem Haupte einen
goldenen Reifen. Im Verkehr war er freundlich und milde, gegen
seine Freunde und Getreuen voller Güte. War er gegen seine
Familie nachsichtig bis zur Schwäche, so zeigte er im übrigen einen
festen, unbeugsamen Willen, war streng gegen Schuldige, bis zur
Grausamkeit hart gegen seine und des Reiches Feinde.
Karl starb im Jahre 814 auf seinem Lieblingssitze Aachen.
Hier wurde er in dem von ihm gegründeten Dome beigesetzt. Er
ist der bedeutendste Herrscher des Mittelalters, groß als Feldherr,
als Gesetzgeber und als Leiter des Staates. Späteren Geschlechtern
erschien er als das Musterbild eines christlichen Herrschers.
Z>ie Karotinger.
1. Karl d. G. f 814.
Karl. Pippin. 2. Ludwig 1. d. Fr. t 840.
' 3. Lothar I. Pippin Ludwig d. Deutsche 4. Karl II.
t 855. f 838. t 876. d. Kahle t 877.
Ludwig II. Lothar II. Karlmann. Ludwig 5. Karl III.
t 875. I d. Jüngere, d. Dicke
Arnulf t 888.
v. Kärnten
t 899.
I
Ludwig
d. Kind
t 911.
8 30. III. Ludwig der Fromme (814—840).
Karl hinterließ das Reich seinem einzigen ihn überlebenden
Sohne Ludwig, der später wegen seiner Schenkungen an die
Kirche der Fromme genannt wurde. Ludwig ordnete bald nach
Beginn seiner Regierung die Erbfolge. Sein ältester Sohn Lothar
sollte die Kaiserwürde und die Herrschast über das ganze Reich
erhalten, während den jüngeren Söhnen Pippin und Ludwig
einzelne Teile des Reiches unter der Oberhoheit ihres Bruders