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Dieser Bau bestand aus sehr dicken parallelen Backsteinmauern, welche mit
Steinbalken überlegt waren. Das Ganze wurde durch aufgeworfenes Erdreich
und Baumpflanzungen zu einem terrassenartigen Garten eingerichtet. Der Bau
ioll 60 m. hoch und 120 m. lang und breit gewesen sein—
Zum Schutze der Stadt und des Reiches befestigte er Babylon
mit gewaltigen Mauern und baute zwischen Euphrat und Tigris
die 90 Km. lange medische Maner.
Unter seinen Nachfolgern verfiel das Reich und wurde schon im
J. 538 v. Chr. von dem Perserkönig Cyrus unterworfen.
Cultur der Babylonier und Assyrier.
Religion. Die Babylonier und Assyrier verehrten die
Gestirne — besonders die Sonne GBaal oder Bel), den Mond
Mylitta oder Beltis) — als göttliche Wesen. Daher bildete
die Beobachtung der Gestirne und die Weissagung aus denselben
eine Hauptaufgabe der Priester.
Die Verfassung war eine unbedingt despotische.
Die assyrisch-babylonische Baukunst schuf einfache, aber gewal—
tige Werke, Canäle, Dämme, Paläste aus getrockneter
oder gebrannter Ziegelerde, da Steine mangelten; als
Mörtel brauchte man Erdharz. Unter den Bauten ist besonders zu
erwähnen der Tempel des Bel in Babylon, ein viereckiger Thurm,
der in 8 terrassenförmigen Stockwerken pyramidalisch emporstieg.
In der Sculptur brachten es die Babylonier und Assyrier
weiter als die Ägypter. Besonders bemerkenswert sind die geflügelten
Stiere mit Menschenhäuptern, welche gewöhnlich am Eingange der
Paläste angebracht waren. (Fig. 5.)