Full text: Vom Beginn des Mittelalters bis zum Ausbruch des 30jähr. Krieges (Teil 2, [Schülerband])

Einfluß der Römer auf die Germanen. 
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c) Die Römer in der Verteidigung gegen die Germanen 
(167—875) ; der Markomannenkrieg. Im ersten Jahrhunderte 
nach Christus fanden wiederholt Kämpfe zwischen den Römern und 
Germanen statt, die aber von keiner größeren Bedeutung waren. 
Während der Grenzwall die Germanen am Rhein zurückhielt, 
drängten sie zur Zeit des Kaisers Marcus Aurelius über die Donau- 
grenze, wodurch der für Rom gefährlichste Angriffskrieg der Ger- 
manen vor dem Beginne der Völkerwanderung, nämlich der Marko- 
mannenkrieg (167—180), ausbrach. 
Die swebischen Markomannen (Bewohner des Grenzlandes) 
hatten kurz vor Christi Geburt unter der Führung Marbods die 
Maingegenden verlassen und Böhmen, wo früher die keltischen Boier 
gewohnt hatten (daher der Name des Landes), besetzt. Von hier 
aus hatte Marbod einen mächtigen Bund ins Leben gerufen; es ist 
die erste, auf eine bedeutende Streitmacht gestützte Gewalt in der 
deutschen Geschichte. Das Bestreben des Tiberius, Marbod zu 
stürzen, wurde durch den Ausbruch des pannonisch-dalmatinischen 
Aufstandes vereitelt, zehn. Jahre nach dessen Beendigung aber 
Marbod vertrieben, worauf sich auch der das ganze nordöstliche 
Deutschland umfassende Bund auflöste. Im Jahre 167 wurden die 
Markomannen und die mit ihnen verbündeten Völkerschaften wahr- 
scheinlich durch die Wanderung der Goten von der unteren Weichsel 
nach dem südöstlichen Rußland veranlaßt, die Donaugrenze zu über- 
schreiten (I. 249). 
167-375. 
167-180. 
2. Einfluß der Römer 
auf die inneren Verhältnisse bei den Germanen. 
Infolge der vielfachen Berührungen mit den Römern erlitten 
die altgermanischen Zustände manche Veränderung. 
a) Der Limes sowie die zahlreichen römischen Kastelle am 
Rhein und an der Maas sicherten Gallien bis gegen die Mitte des 
83. Jahrhunderts vor den Einfällen der Germanen und zwangen 
diese zu größerer Seßhaftigkeit, weshalb der Ackerbau bei ihnen 
tiefere Wurzeln schlug. Da infolgedessen der Wald immer mehr 
gelichtet wurde, ‚stießen die früher getrennten, aber nahe verwandten 
Völkerschaften aufeinander. Dies sowie die Vereinigung zum 
Kampfe gegen die Römer veranlaßte 
b).die Bildung größerer Verbände, der sogenannten Stämme, 
deren Namen seit dem Anfange des 3. Jahrhunderts an Stelle der
	        
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