Full text: Das Altertum (Teil 1, [Schülerband])

Alexander der Große, 
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OÖ) Die Plastik. Auf diesem Gebiete kommen hauptsächlich 
folgende Gesichtspunkte in Betracht: 1.) An Stelle der erhabenen 
Göttergestalten (Zeus, Athene) aus der Zeit des Phidias treten über- 
wiegend die anmutigen (Apollo, Dionysus, Aphrodite). 2.) Der 
ruhige Stil der früheren Zeit (Panathenäen-Fries) weicht einem 
leidenschaftlich erregten. 3.) Die Darstellung von Porträts nimmt 
bedeutend zu (Verweltlichung der Kunst). Dem Ausdrucke des An- 
mutigen und Zarten fügt sich am besten der Marmor, der jetzt der 
Lieblingsstoff wird. 
Die größten Meister der jüngeren attischen Schule sind Skopas 
aus Paros und Praxiteles aus Athen; der erstere schmückte den 
Athene-Tempel in Tegea und das Mausoleum, der letztere schuf die 
berühmte, in Olympia ausgegrabene Hermesstatue, eines der wenigen 
erhaltenen griechischen Originalwerke. Das großartigste Denkmal 
dieser Zeit sind die Statuen der Niobe und ihrer Kinder (in 
Florenz), die freilich nur in Kopien erhalten sind. Die damalige 
Stilrichtung zeigen auch die anmutigen Terrakottafigürchen von 
Tanagra. 
c) Die Malerei. Auch sie verließ den hohen, idealen Stand- 
punkt der früheren Zeit (Polygnot) und strebte nach täuschender 
Naturnachahmung. Am berühmtesten waren die Jonier Zeuxis und 
Parrhasius (um 400). 
Um 400. 
Vierter Zeitraum. 
Von der Schlacht bei Chäronea bis zur Unterwerfung der Griechen 
durch die Römer, 338 bis 146 (alexandrinisches oder hellenistisches 
Zeitalter). Mazedonische Hegemonie, Ausbreitung der griechischen Kultur 
über den Orient, innere Kämpfe. 
[. Alexander der Große, 336 bis 323.1 
A. Die ersten Regierungsjahre des Königs bis zum Beginne des 
Perserkrieges, 336 bis 334. 
Alexander, der Sohn und Nachfolger Philipps ILI., hatte von 
seinem Lehrer Aristoteles eine sorgfältige Erziehung erhalten, in- 
folgederen sich sein idealer Sinn mit Begeisterung für die grie- 
chische Bildung erfüllte. Nachdem er bereits als 18jähriger Jüng- 
ling bei Chäronea die erste Probe seiner militärischen Tüchtigkeit 
338 — 146. 
336 — 393. 
* F. Koepp, Alexander der Große (Monographien zur Weltgeschichte IX.), 
Bielefeld; J. Kaerst, Geschichte des hellenistischen Zeitalters I., Leipzig 1901.
	        
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