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wenn einer ber Freunde in Not gerät? Die Verbindung löst
sich auf. Welches Sprichwortes gedenken wir hierbei, das tefber
so oft sich bewahrheitet? „Freunde in der Not gehen hundert auf
ein Lot." Erkläre dieses Wort! — Auf welche Art erfuhr Jo¬
nathan, daß David die schlimmsten Gefahren und Nöte drohten?
Saul gab Jonathan und seinen Knechten den Auftrag, David um¬
zubringen. Doch Jonathan handelte nicht nach dem Sinne des
obigen Sprichwortes, sondern seine Freundschaft bewährte sich
glänzend. — Was fordert das achte Gebot von uns, wenn des
Nächsten guter Ruf gefährdet ist? Den Nächsten zu entschuldigen,
Gutes von ihm zu reden und alles zum Besten zu kehren. —
Weise nach, wie Jonathan diese dreifache Forderung treulich er¬
füllte ! a) E r entschuldigte David mit den Worten:
„Denn er hat keine Sünde wider dich gethan"; b) er redete
Gutes von ihm, indem er sprach; „Sein Thun ist dir sehr
itü&e" ; e) er kehrte auch, wenigstens vorläufig, alles zum
B e st e n, denn „Saul gehorchte der Stimme Jonathans und
schwur: So wahr der Herr lebet, David soll nicht sterben."
Merke: „Der ist weise und wohlgelehrt, der alle Dinge zum Besten kehrt."
Nur kurze Zeit dauerte Sauls Sinnesänderung gegen David,
bald hatte er seinen Schwur vergessen. Bei welcher Gelegen¬
heit suchte er abermals David zu töten? Als er wieder vor ihm
spielte. Welchen Befehl gab er dann seinen Knechten, als David
auch jetzt von Gottes Hand beschützt wurde? Wodurch mußte
nun David den Verfolgungen zu entgehen versuchen? Durch
die Flucht. Hiermit begann für David eine lange Zeit der Trüb¬
sal und Not, hervorgerufen durch die bis zu Sauls Tode fort¬
gesetzten Nachstellungen des Königs.
2. Wem klagte David zunächst sein Leid? Samuel. Hier
in Rama suchte er Trost und Kraft vom lieben Gott zu erbitten.
So betete er z. B. „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir
hilft."
Merke: „Gott ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz."
Wer erfuhr von Davids Aufenthalt bei Samuel? Wodurch
zwang ihn dieser abermals zur Flucht? Wen traf aber David?
Jonathan. Welche Bitte richtete er an seinen Freund? „Thue
Barmherzigkeit an mir." Wie bewährte sich Jonathans Freund¬
schaft abermals? Er gab das gewisse Versprechen, David nach
seinen besten Kräften zu schützen. Mit welch feierlichen Worten
erneuerte Jonathan noch einmal das geschlossene Bündnis?