Altertum
Br
römischer Bauernstaat als Angehöriger des latini-
schen Bundes von den Etruskern unterworfen wurde
(die Könige Tarquinius Priscus, Servius Tullius, Tar-
quinius Superbus), später wieder frei und Vorherrscher
in Latium wurde, bis er endlich die absolute Herr-
schaft über das Land erreichte. Die Etrusker haben
Rom die ältesten Kultureinrichtungen gebracht und
Bevölkerungsgliederung wie Verfassung und Religion
stark beeinflußt. Der Sage nach gründet Romulus die
Stadt und ihre wichtigsten Verfassungseinrichtungen,
Numa’‘ Pompilius ordnet das Kultuswesen, Tullus
Hostilius zerstört Alba Longa, Ancus Marcius be-
siedelt den Aventin, dehnt die Herrschaft aufs rechte
Tiberufer (Janieulum) und bis ans Meer (Gründung
von Ostia) aus; der aus Vei in Etrurien stammende
folgende König Tarquinius Priscus zeichnet sich
durch lebhafte Bautätigkeit (Kloakenbau) aus, auch
der Tempel des Juppiter auf dem Capitol, die Anlage
des Forum und des Circus Maximus wird ihm zu-
geschrieben. Servius Tullius befestigt die Stadt, gibt
ihr Tribuseinteilung und Centurienverfassung und
macht sie zum Führer des latinischen Städtebundes;
der letzte König Tarquinius Superbus, der despotisch
regiert, wird vom einheimischen Adel (Marcus Junius
Brutus, Lucretia) vertrieben.
5) Bevölkerung und Verfassung.
Die durch Zusammensiedlung von drei Stämmen
(Ramnes, Tities, Luceres) gebildete Stadtbevölkerung
gliederte sich in Bürger (Patrizier, Plebeer), Hörige
(Klienten) und Sklaven, Die Familie ist die letzte
Einheit (pater familias), mehrere Familien bilden
ein Geschlecht (gens), ın dem alle Bevölkerungs-
klassen anfgenommen sind. Später wurde unter
Servius Tullius die Stammestribus (mit 10 Kurien
und 100 Geschlechtern) zur GSrtstribus, nach der die
Besteuerung und Rekrutierung erfolgte (trikutum).
Die älteste Verfassung unterschied den König (oberster
Priester, Richter und Heerführer, kictores, legio), den
Rut der Alten (Geschlechtervertretung, senatus) und
die Volksversammlung, der Königswahl, Verfassungs-