Full text: Das Altertum (Teil 1, [Schülerband])

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Die Griechen. 
schaften voneinander sondern.* In der Mathematik und Astronomie 
erhielten zwar die Griechen Anregungen von den Ägyptern und 
Babyloniern; da sie aber zuerst nach den Ursachen forschten, sind 
sie die eigentlichen Begründer der Wissenschaft. 
1.) Die ionische Naturphilosophie. In lonien traten 
zuerst einige Männer auf, die sich mit den Anschauungen Homers 
und Hesiods über die Entstehung des Alls nicht begnügten, sondern 
selbständig nach dem Sto/je forschten, aus dem alles entstanden 
sein könnte (erstes Erwachen des Zweifels und der Kritik). An 
ihrer Spitze steht Thales (um 600), der diesen Stoff im Wasser 
erkannte; er war der erste Grieche, der den Eintritt einer Sonnen- 
finsternis bestimmte. Dieser Geist der Forschung drang zur Zeit des 
Perikles auch in Athen ein.** Yo " TAT EL 
2.) Pythagoras aus Samos, ein Zeitgenosse des Pisistratus, 
war ein Mann von großartigem ethisch-politischen Einfluß. Die von 
ihm in Unteritalien begründete Schule wurde durch die Bekämpfung 
der Demokratie wichtig; sie veranlaßte auch die Zerstörung des 
üppigen demokratischen Sybaris durch das aristokratische Krofon. 
Nach dem Vorgang ihres Stifters, der bereits die Kugelgestalt der 
Erde lehrte — die größte geographisch-astronomische Erforschung 
der Griechen — und zuerst sie aus der Mitte. der Welt rückte, betrieb 
sie besonders Musik, Mathematik und Astronomie. 
3.) Die sogenannten sieben Weisen Griechenlands, durch- 
aus große Staatsmänner, lebten im 6. Jahrh.; sie stellten keine philo- 
sophischen Systeme auf, sondern wWirden Lehrer und Ratgeber des 
Volkes durch praktische Lebensweisheit und Pflege der Tugend. Zu 
ihnen gehörte auch Solon. 
ß) Die Geschichtschreibung. Als das Epos im Abblühen war, 
begannen seit der Mitte des 6. Jahrh. ebenfalls in Ionien die Logo- 
graphen die Sagen über die Heroenzeit und die Gründung der ioni- 
schen Städte sowie ihre geographischen Kenntnisse — Geographie 
und Geschichte sind noch ungetrennb — aufzuzeichnen. Der Vater 
der Geschichtschreibung ist Herodot (um 450) aus dem südlichen 
Kleinasien. Er stellt auf Grund mündlicher und schriftlicher Be- 
richte den Kampf zwischen den Griechen und Persern bis zum Jahre 
7 * Ähnlich sind auch in der ältesten Poesie epische, Iyrische und drama- 
tische Bestandteile vereint enthalten. 
** Gleichwohl behauptete bei den Griechen auf die Dauer die mythische 
Erklärung gegenüber der logischen die Oberhand, wie auch die Plastik nur 
selten einen geschichtlichen Stoff im Vergleiche mit der Fülle des mythischen. 
z. B. der Zentaurenkämpie, darstellte. 
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