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Die Römer.
pel sowie durch Förderung des Kultus der Laren zu heben; denn
diese waren bei den unteren Ständen so beliebt, daß sie ihnen eigent-
lich die ganze Götterwelt ersetzten. Besonders wichtig wurde der
Kaiserkultus, d.h.die Verehrung des kaiserlichen Genius (S. 117),
den nach hellenistischem Vorbilde Augustus durch den Bau des
Tempels des vergötterten Cäsar (Divus Julius) auf dem Forum ein-
leitete. Jede Stadt hatte einen eigenen Flamen des Augustus und in
allen. Provinzen erhoben sich Altäre des Augustus in und ohne Ver-
bindung mit der Göttin Roma, so daß, dieser Kultus der eigentliche
Ausdruck der Reichsreligion wurde. a
‚5, 4, Die Literatur. a) Die Poesie. Von Augustus und Mäcenas
vielfach gefördert, erreichte damals die Poesie ihren Höhepunkt;
dankbar stand sie auch auf der Seite des Kaisers (Vergil, Horaz).
Sie ist, dem Inhalt und der Form nach vom He/lenismus abhängig,
So daß sie besonders lyrische und epische Werke schuf und sich nach
der metrischen und poetischen Technik der Griechen richtete. Der
Lyrik gehören die bedeutendsten poetischen Leistungen der Römer
an. Die E/egie erreichte ihre größte Vollendung in den Werken des
Tibullus, Propertius und Ovidius. Der hervorragendste Odendichter
ist Horatius; er ist auch der bedeutendste Vertreter der Satire, der
einzigen dichterischen Gattung, welche die Römer von den Griechen
unabhängig ausgebildet haben. Das National-Epos der Römer
war die Äneis Vergils, der sich in den Irrfahrten des Äneas die Odyssee
und in den Kämpfen um die Herrschaft über Latium die Ilias zum
Muster nahm. Auch Ovid gehört durch seine Metamorphosen den
Epikern an. Im Drama waren damals der Mimus und der Panto-
mimus vorherrschend. Der erstere war eine Posse, die ihren Inhalt
dem verderbten hauptstädtischen Leben entnahm; im letzteren wurde
ein dramatischer Stoff durch Tanz und rhythmische Gebärden von
einem einzigen Schauspieler dargestellt.
b) Die Prosa. Auf diesem Gebiete ist die hervorragendste Lei-
stung der Zeit die römische Geschichte des T. Livius; aus seiner Dar-
stellung spricht hingebende Vaterlandsliebe und warme Begeiste-
rung für die großen Taten seines Volkes.
5. Die Kunst (Abb. 93—106).* Augustus machte Rom zum
Mittelpunkte des Kunstschaffens der Zeit; namentlich die großen
* Die wichtigsten Arten von Bauten in Rom und mehr oder weniger
auch in den anderen Städten waren: Tempel, Theater, Amphitheater (letztere
für Gladiatoren- und Tierkämpfe), Thermen, Basiliken (Verkaufs- und Ge-
richtshallen), Paläste, Grabdenkmäler, Triumphbogen, Wasserleitungen (S.120)..