Full text: [Band 2, [Schülerband]] (Band 2, [Schülerband])

XILII. Frankreich. 
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Karl der fünfte zum Thron. Ganz zum Regenten ge⸗ 
macht, wußte er bald Ruhe, Ordnung und Vertrauen 
wieder hervorzubringen, während er seine gefährlichsten 
Gegner,, selbst den schwarzen Prinzen, welcher Statthal⸗ 
er“in den abgetretenen Ländern war, mit einem Zuge 
nach Spanien zu beschäftigen verstand. — Als er sich 
stark und reich genug fühlte, forderte er die Engländer 
durch einen Herold zum Kriege heraus — Bertrand du 
Zueselin war sein trefflichster Held, und den größten Hel⸗ 
den Englands gleich, seibst dem schwarzen Prinzen, und 
nachdem dieser früh verstorben war, und England seine 
besten andern Generale verloren hatte, überall überlegen. 
Er gewann Schlachten und Städte; während Frankreich 
auch zur See recht glücklich war. — Er starb fuͤr Frank⸗ 
reich zu früh, und gleich nach ihm starb quch bald der 
Konig Karl), unter dessen anfangs verständigem, aber 
) Bertrtand hieß allgemein, und war auch, die Blüů⸗ 
ihe der Ritterfchaft. Gütig, mild, stark und 
muthig, tapfer und fromm. — Gieich auf dem ersten 
Turniere, dem er ohne Vorwissen seines Vaters bei⸗ 
wohnten, warf ar den ersten Nitter nieder, der mit 
ihm kämpfte. — Jetzt trat sein Vater, der ihn nicht 
kaͤnnte, gegen ihn in die Schranken; er aber kannte 
den Valet an der Rüstung, und senkte die Lanze ge⸗ 
gen ihn: stach aber nachher noch fünfzehn Ritter vom 
Pferde. Da ihm ein Ritter den Helm vom Haupte 
stieß, wurde er erkannt, und sein Vater umarmte 
ihn mit Liebe und Freude. — Mancherlei kühne und 
listige Thaten hat er gethan. Sein vierschroͤtiges An⸗ 
sehen war gar nicht darnach, viel in ihm zu vermu⸗ 
chen; er sahe einem Straßenräuber ähnlicher, denn 
Anem Riiter: aber dennoch liebte ihn jeder; weil er 
großherzig und gut war. In dem Zuge gegen Peter 
den' Graufa men in Spanien wurde er Gefange- 
ner des schwarzen Prinzen/ wo er lange sitzen mußte, 
und nur durch einen glüͤckllchen Zufall ausgeliefert 
wurde. Der Prinz ließ ihn sein Lösegeld selbst bestime 
men, und, wiewohl er nichts im Vermoͤgen hatte, setzte 
er es doch auf 100,000 Goldgulden an, und wollte,
	        
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