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Pallas
Athene.
so daß bei einer Belagerung die Verteidiger sich in dieselbe zurück—
ziehen und auch dann noch, wenn der Feind die untere Stadt er—
obert hatte, die Verteidigung fortsetzen konnten. Von der Burg aus er—
blickte man das Meer, denn
Athen lag nur 124 Stunden
von demselben entfernt.
Durch diese Lage wurden
die Athener schon früh zur
Schiffahrt und zum Handel
angeregt. Bei ihnen war es
nicht wie in Sparta eine
Schande, ein Handwerk zu
betreiben, sondern es ward
jedem Bewohner eine bür—
gerliche Beschäftigung zur
Pflicht gemacht. Durch ihren
Fleiß und ihre Unter—
nehmungslust wurden die
Athener reich und mächtig,
so daß das Ansehen Athens
mit der Zeit jenes von
Sparta übertraf.
Die Schutzgottheit der
Stadt Athen war Pallas Athene
(Fig. 11), welcher der Sage
nach die ganze Provinz Attika
gewissermaßen als Privateigen—
tum gehörte, da sie sich die—
selbe im Wettkampfe mit dem
Meeresgotte Poseidon erstritten
hatte. Als nämlich die Erde
verteilt wurde, sagte Zeus
dieses Land derjenigen Gottheit
zu, welche dem Lande das
nützlichste Geschenk machen
werde. Da erschuf Poseidon
das Pferd, während Pallas
den nutzbringenden Olbaum aus der Erde emporsprossen ließ. Da der
Olbaum als wertvoller erkannt wurde, so blieb Pallas Athene die Siegerin
und nach ihr wurde die Stadt Athen benannt. Um diesen von der Göttin