— den großen Markomannenbund, welcher die römische
Herrschaft in Norikum und Pannonien in ihren Grundfesten er—
schütterte, und zuletzt zur Räumung Dacien's durch die Römer
lum 270) führte. In dieses Land drangen dann die Gothen
bor, während die Quaden und Markomannen die römischen Be—
festigungslinien — limes romanus — an der Donau dauernd
durchbrachen, und der im südwestlichen Deutschland entstandene
Alemannenbund selbst Ober-Italien verheerte.
Zur Abwehr der Gefahren führte man in Rom seit Diocletian
(284n. Chr.) die Doppelherrschaft ein (wodurch die später erfolgte
Theilung des römischen Reiches in das west- und oströmische
Reich vorbereitet wurde), und nahmen die römischen Kaiser nicht
nur große Schaaren deutscher Krieger in Sold, sondern siedelten
auch ganze Stämme von Germanen und Sarmaten in den Grenz⸗
provinzen an. Dadurch wurden die römischen Donauländer schon
entromanisirt, als dem Namen nach diese Gegenden noch zum
römischen Reiche gehörten.
5. 3.
Die Völkerwanderung.
Dauernd wurden die oberen und mittleren Donauländer
aber den Römern erst dann entrissen, als der große Hunnen—
stturm (375) sämmtliche germanische Völkerschaften in Bewe—
gung — nach W. und S.⸗“«W. — brachte. Die Westgothen
gingen zuerst über die untere Donau und setzten sich dann in
Illyrien und Pannonien fest, wanderten aber bald (409) nach
Italien und von dort an die Pyrenäen. Pannonien besetzten
darauf die Hunnen, welche sich im Tieflande der Theiß nieder—
gelassen hatten, und deren König Attila seine Herrschaft von
der Wolga bis an den Rhein ausdehnte. Dieses große Reich
zerfiel nach Attila's Tode (453), indem die unterworfenen deut—
schen Völker, Gepiden, Ostgothen u. a. sich empörten.
Letztere besetzten Pannonien, während die ersteren in Dacien