Full text: Lehrbuch der Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie für Mittelschulen

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Armee“ unter dem Prinzen Friedrich Karl durch die Pässe von 
Grottau, Friedland und Neustädtl einbrach, rückte die „zweite 
Armee“ unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm durch die Pässe 
bei Schatzlar und Nachod ein. Die vereinzelt aufgestellten, unter 
sich der Verbindung entbehrenden österreichischen Korps wurden 
trotz tapferer Gegenwehr überall zurückgedrängt. Während Prinz 
Friedrich Karl das Korps des Grafen Clam⸗Gallas in den Ge— 
fechten bei Liebenau, Turnau und Podol (26. — 27. Juni) zurück— 
warf, siegte General Steinmetz bei Nachod über Rgmming (27. Juni). 
An demselben Tage siegte General Herwarth bei Hühnerwassen über 
eine dort aufgestellte Brigade, wodurch die Verbindung der Elb— 
armee mit der ersten Armie ermöglicht, und die Iserlinie von den 
Oesterreichern geräumt wurde, welche sich nun bei Münchengrätz 
aufstellten. Aber auch hier wurde Clam-Gallas geschlagen (28. Juni), 
und zog sich nun auf Jiéin zurück. Hier abermals angegriffen, 
(29. Juni) mußte er nach Hokic zurückweichen. 
Unterdessen hatte die „zweite Armee“ unter dem Kronprinzen 
Friedrich Wilhelm ihren Uebergang über das Glatzer und Riesen⸗ 
gebirge bewerkstelligt; am 27. Juni stieß das erste Korps derselben 
unter General Bonin bei Trautenau?) auf das österreichische 
Korps des Generals v. Gablenz, und wurde bis gegen Liebau 
zurückgeschlagen; am folgenden Tage (28. Juni) erneuerten aber 
die inzwischen bedeutend verstärkten Preußen den Angriff, und 
v. Gablenz, durch den Kampf am vorangegangenen Tage ge⸗— 
schwächt, und ohne Unterstützung gelassen, mußte sich mit gro— 
hem Verluste auf das rechte Elbufer zurückziehen. Gleichzeitig 
waren auch die übrigen Korps der „zweiten Armee“ ohne bedeu⸗ 
tende Schwierigkeiten zu finden, durch die nach Nachod führenden 
Pässe gedrungen, wo von Steinmetz das Korps des Generals 
o. Ramming schlug (27. Juni); das diesem zu Hilfe gesendete 
Korps wurde von v. Steinmetz bei Skalitz (28. Juni) zurück⸗ 
) Die über die Betheiligung der Bürger von Traulenau an dem Kampfe gegen 
die fliehenden Preußen ausgesprengten Nachrichien wurden später von preußischer Seite 
selbst als übertrieben und größtentheils unbegründet bezeichnet. 
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