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Deutschen und den Lehren des Christentums. Im Jahre 1134 wurde
Albrecht der Vär vom Kaiser Lothar mit der Nordmark belehnt. Er ist
der Gründer der Mark Brandenburg, die den Anfang des preußischen
Staates bildete.
3. Albrechts Verdienste. Graf Albrecht der Bär von Ballenstedt,
aus dem Hause Anhalt oder Askanten, überzog die Wenden mit Krieg,
eroberte das Land bis an die Oder, gewann Brandenburg und die Mittel¬
mark und nannte sich fortan Markgraf von Brandenburg. Innere
und äußere Unruhen schlug er mit starker Hand nieder. In das verödete
und verwüstete Land zog er deutsche und holländische Ansiedler, um es zu
kultivieren. Sie machten öde Strecken urbar, entwässerten Sümpfe, dämmten
Flüsse ein, gründeten Dörfer und Städte und förderten den Gewerbesleiß. Um
aber die verschiedenen Völkerschaften zu einem Volke zu vereinigen, ließ er die¬
selben im Christentum unterweisen und Kirchen und Klöster bauen. Von
einem Kreuzzuge brachte er Templer und Johanniter mit nach Branden¬
burg, die das Land gegen feindliche Nachbarn verteidigen und christliche
Sitten verbreiten halfen. Endlich führte er die deutsche Sprache im ganzen
Lande ein. So wurde das heidnische Wendenland nach und nach ein deutsches,
christliches und kultiviertes Land.
4. Otto mit dem Pfeile (f 1308). Unter den wackern Nachfolgern
Albrechts hat sich Otto IV. einen Namen gemacht. Die Magdeburger Dom¬
herren wählten seinen Bruder Erich nicht zum Erzbischof, deshalb überzog er
sie mit Krieg. Als er den Magdeburger Dom in der Ferne auftauchen sah,
rief er übermütig: „Dort werden wir morgen unsere Rosse füttern!" Der
Erzbischof aber begeisterte durch seine tapfere Rede das Volk derart, daß es
Otto schlug und gefangen nahm. Er wurde in einen engen Käfig von eichenen
Bohlen gesperrt und wie ein wildes Tier zur Schau ausgestellt. Seiner
treuen Gattin Hedwig gelang es nach vieler Mühe, ihren Gemahl gegen das
Versprechen eines Lösegeldes zu befreien. Der treue Diener Johann von Buch
schaffte das Geld herbei. Er führte den Markgrafen zu einer eisernen Truhe
in der Kirche zu Angermünde und zeigte ihm einen reichen Schatz, den
des Markgrafen Vater hier für den Fall der höchsten Not niedergelegt hatte.
Mit dieser Summe und einer besonderen Landsteuer bezahlte Otto das Löse¬
geld von 4000 Mark Silber. „Bin ich nun frei?" fragte er die Magde¬
burger. Als man es bejahte, rief er stolz aus: „So wisset, daß ihr keinen
Markgrafen von Brandenburg zu schätzen vermöget! Wenn ihr so viel Gold
und Silber gefordert hättet, daß ich mtt erhobener Lanze, auf meinem Streit-
hengste sitzend, davon bedeckt worden wäre, so hättet ihr mich recht geschätzt!"
Damit sprengte er von hinnen und fing den Kampf von neuem an, doch
nicht glücklicher. Bei der Belagerung von Staßfurt fuhr ihm ein Pfeil mit
Widerhaken in die Stirn, dessen Spitze ein ganzes Jahr darin blieb; daher
rührt fein Beiname. Erst nach fünf Jahren wählten die Domherren Erich
zum Erzbischof.
5. Sein Neffe Waldemar vereinigte alle guten Eigenschaften der
Askanier in seinem Charakter und alle ihre Länder unter seinem Zepter. Er
war ein gewaltiger Kriegsfürst, der den Fuß selten aus dem Steigbügel setzte
und das Schwert selten aus der Hand legte. Doch vergaß er dabei die
Sorge für die innere Wohlfahrt des Landes nicht. Alle seine Feinde schlossen
ein furchtbares Bündnis gegen ihn, um ihn durch ihre Übermacht zu erdrücken.
Wenn er sie auch nicht zu besiegen vermochte, so mußten sie ihm doch im