A. Knapp, Die Einladung.
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ward ergriffen; eben dieses wollt' er.
„Führet," sprach er, „mich zu euren: Führer!"
40 Vor ihn trat er. Und der schöne Jüngling
wandte sich; er konnte diesen Anblick
nicht ertragen. „Fliehe nicht, o Jüngling,
nicht, o Sohn, den waffenlosen Vater,
einen Greis. Ich habe dich gelobet
45 meinem Herrn und muß für dich antworten.
Gerne geb' ich, willst du es,, mein Lebe::
für dich hin; nur dich fortan verlassen
kann ich nicht! Ich habe dir vertrauet,
dich mit meiner Seele Gott verpfändet."
50 Weinend schlang der Jünglürg feine Arme
um den Greis, bedeckete fein Antlitz,
stumm und starr; dann stürzte statt der Antwort
ans der: Augen ihm ein Strom von Thränen.
Auf die Kniee sank Johannes nieder,
55 küßte seine Hand uub seine Wange,
nahm ihn neugeschenket vorn Gebirge,
läuterte fein Herz mit süßer f^lanune.
Jahre lebten sie jetzt unzertrennet
miteinander; in den schönen Jüngling
00 goß sich ganz Johannes' schöne Seele. —
Sagt, was war es, was das Herz des Jünglings
also tief erkannt' nnb innig festhielt
und es wiederfand und unbezwingbar
rettete? Ein Sankt-Johannes-Glaube,
05 Zutraut:, Festigkeit und Lieb' und Wahrheit.
21. Z>ie Einladung.
Bon Albert Knapp.
Ein frommer Landmann in der Kirche saß;
den Text der Pfarrer aus Johanne las
an: Ostermontag, wie der Heiland rief
von: Ufer: „Kindlein, habt ihr nichts zu essen?" —
5 Das drang betn Landmann in die Seele tief,
daß er in stiller Wehmut dagesessen.
Drauf betet er: „Mein liebster Jesu Christ!
So fragest du? O, lvenn du hungrig bist,
so sei am nächsten Sonntag doch mein Gast
10 und halt an meinem armen Tische Rast!
Ich bin ja lvohl nur ein geringer Manu,
der nicht viel Gutes dir bereiten kann;
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