Contents: Lernbüchlein der Geschichte

Infolge zeitweiliger Geistesstörung war er zur Regierung 
Anand in immer weniger geeignet. Als er in Ungarn den Prote— 
stantismus zu unterdrücken versuchte, brach daselbst ein 
Aufstand aus, an dessen Spitze, um größeres Unheil zu 
oerhüten, sich Matthias stellte Rudolf wurde gezwungen, 
Ungarn, Niederösterreich und Mähren an seinen 
Bruder Matthias abzutreten. Um Böhmen und Schlesien 
ich zu erhalten, gewährte Rudolf den Protestanten aus 
Furcht den Majestätsbrief. Der Majestätsbrief war 
eine Schrift, welche den protestantischen Ständen voll— 
ständige Religionsfreiheit zugestand. Drei Jahre darauf 
wurde Rudolf II. auch in Böhmen abgesetzt. Sein baldiger 
Tod hinderte weitere Demütigungen dieses unglücklichen 
Herrschers. Gewonnen hatten in dem schweren Bruder— 
zwiste im Hause Habsburg bloß die Stände. Auf 
Rudolf II. folgte sein Bruder Matthias, welcher auch 
deutscher Kaiser wurde. 
Der Dreißigjährige Krieg (1618 -1648). 
. Teil: Der böhmische Aufstand. Während Kaiser 
Streit über Matthias regierte, entstand ein Streit über die Auslegung des 
en Majestätsbriefes zwischen den Katholiken und Protestanten. 
ee Eine protestantische Kirche wurde in Böhmen zugesperrt, 
brieses eine andere Kirche sogar niedergerissen. Die Protestanten 
drangen unter Anführung des Grafen Thurn in die 
kaiserliche Burgy) in Prag ein, wo die Statthalter ihre 
Amtsstube hatten. Zwei Statthalter, Slavata?) und 
Martinitz, samt dem Geheimschreiber Fabrizius 
wurden aus den Fenstern der Burg in den tiefen Schloß— 
graben geworfen (1618). Damit begann der Dreißig— 
Matthias jährige Krieg. Matthias starb im Jahre 1619 kinder— 
Toß los. Auf ihn folgte sein Vetter Ferdinand II. aus 
Kaiser der steirischen Linie. Kaiser Ferdinand II. vereinigte 
Ferdinand II. wieder alle österreichischen Länder in einer Hand, welche 
von nun an nicht mehr geteilt wurden. 
Der Winter⸗ In Böhmen wollte man von Ferdinand II. nichts 
köͤnig. wissen, weshalb man Friedrich von der Pfalz als 
) Am Hradschin. 
») Auch Schlawata genannt.
	        
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