Full text: Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters

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Otto von Wittelsbach; doch wurde es wesentlich verringert, indem 
Steiermark zu einem selbständigen Herzogtum erhoben und mehrere 
geistliche uud weltliche Fürsten als reichsunmittelbar erklärt wur- 
den, Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Der westliche 
Teil kam an den Erzbischof von Köln als Herzogtum Westfalen, der 
nordöstliche an Graf Bernhard von „Anhalt, den jüngeren Sohn 
Albrecht des Bären. Überdies wurden bedeutende Gebiete unter reichs- 
unmittelbare Fürsten gestellt und der herzoglichen Gewalt entzogen. 
Mit der Kirche versöhnt, hatte Friedrich auch in Deutschland 
sein Anschen bofestigt. Ein glänzender Reichstag zu Mainz (1184), 
an welchem des Kaisers Söhne Heinrich und Friedrich wehrhaft 
gemacht wurden, zeigte durch die aus allen Ländern herbeigeströmten 
Gäste, wie weit der Ruhm des Kaisers gedrungen war. 
Doch schweiften seine Gedanken immer wieder nach Italien, 
Er vermählte seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Tochter 
des Königs Roger II von Sicilien, der mutmaßlichen Erbin 
dieses Reiches, und zog zum sechsten Male über die Alpen, um 
die Hochzeit zu Mailand mit allem Prunke zu begehen (1486). Durch 
diese Heirat sahen sich die Päpste in ihrer Macht bedroht und des- 
halb kam es zu Misshelligkeiten zwischen ihnen‘ und dem Kaiser, 
denen aber der dritte Kreuzzug ein Ende machte. 
IL Der dritte Kreuzzug (1189—1193). 
In Ägypten hatte sich der Ejubide Saladin zunächst als 
Vezier des Chalifen von Bagdad zur Herschaft emporgeschwungen. 
Aber bald trat er als selbständiger Herscher auf und dehnte in 
sicgreichen Feldzügen sein Gebiet auch über das benachbarte Asien 
aus, Er entriss dem Sultan von Mosul Damaskus (1174) und besiegte 
und nahm auch den König von Jerusalem, Veit ton Lwsigman, bei 
Hittin (1185) gefangen. Mehrere der wichtigsten Küstenpunkte 
und schließlich (1187) auch Jerusalem fielen ihm zu. Der Fall 
der heiligen Stadt regte die Begeisterung zu den Kreuzfahrten wieder 
an. Die Könige von England und Frankreich, Richard (Löwenherz) 
und Philipp II. nahmen das Kreuz, auch der greise Kaiser 
Friedrich I. cntschloss sich in den h, Krieg zu ziehen. Von 
Regensburg brach.er (1189) mit einem zahlreichen Heere auf und 
zog über Wien und Ungarn nach Konstantinopel. Daselbst musste 
er sich mit Gewalt die Überfuhr nach- Kleinasien erzwingen. Auf 
dem weiteren Zuge hatte er von den Angriffen: des Sultans von 
Iconium viel zu leiden und kam nach einem äußerst mühseligen
	        
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