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mit den Byzantinern, die in Italien die Seeküste (im äußersten SW.
und SO., mit Rom und Neapel, bei Ravenna und in Venetien) be-
hauptet hatten, ein Bündnis, Hierdurch bedroht, wählten die Herzoge
len Sohn Klephs, Authari, zum Könige (584). Dieser vermählte ‚sich
mit Theodelinde, der (Stief-?) Tochter des Baiernherzogs Garibald.
Theodelinde bekannte sich zum Katholicismus und darum arbeitet”
sie an der Bekehrung der arianischen Langobarden. In ihrem Bestrebes
wurde sie vom Papste Gregor I. unterstützt, dessen Bemühungen
as gelang, nicht bloß bei den Langobarden, sondern auch bei den
übrigen deutschen Stämmen den Katholicismus zur herschenden
Religion zu machen und hiedurch zugleich die Verschmelzung der
Germanen mit den Romanen herbeizuführen.
Gregor stammte aus senatorischem Geschlechte und gelangte zu dem
höchsten Staatsamte eines Prätors von Rom. Aber die weltlichen Ehren be-
friedigten ihn nicht und er wurde Benediktiner. Wider seinen Willen erhob
'hn das römische Volk, 590, zum Papste. Als solcher war er darauf bedacht.
lie katholische Kirche sowol im Innern zu reformieren und zu vervollkommne”
gregorianischer Kirchengesang), als auch nach Außen hin zu verbreiten.
Als Authari (590) starb und dessen Witwe Theodelinde zit
mit Agilulf von Turin vermählte, wusste sie zuerst diesen, allmählich
auch einen großen Teil des Volkes für ihren Glauben zu gewinnen
Seitdem hörte der Gegensatz zwischen Romanen und Germanen auf
Mit dem Aufhören des Germanentums der Langobarden hängt e*
zusammen, dass unter dem Könige Rothari (643) das Volksrech‘
zuerst aufgezeichnet wurde, welches die Grundlage der späte
arweiterten leges Langobardorum bildete.
Auch bei den Westgothen vollzog sich die Verschmelzung der
beiden Gegensätze nicht ohne Einfluss Gregors. In Leovigil‘
567—586) hatten die Westgothen einen kräftigen Herscher erlangt
Dieser eroberte das Suevenreich, unterwarf die Basken un"
breitete so die Herschaft fast über die ganze Halbinsel aus. Noch
einmal erhob sich unter diesem Könige der Arianismus. Die Kath“
liken wurden verfolgt, ja selbst der Sohn des Königs, Hermenegild
hingerichtet, als er sich weigerte Arianer zu werden, Aber scho!
unter Leovigilds Nachfolger Reccared (586—601) wurde de
Katholicismus die herschende Religion. In Folge dessen hörte de
Gegensatz zwischen Gothen und Romanen auf. Darum mussten di
Gesetze, die schon von den früheren Königen (Eurich, Alarich IL
gesammelt und von Leovigild revidiert worden waren, den neu”
Verhältnissen angepasst werden. Unter den folgenden Herschern N
das Ansehen des Königtums durch die Übermacht der weltlich“