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Vergleichen wir einmal Maschinenkraft und Men—
schenleistung! „Holz, Kohle und andere Brennstoffe sind die
Nahrung der Maschine und sie braucht gar keine, wenn sie müßig
ist. Sie ermüdet nie und bedarf keiner Ruhe. Sie ist keiner Krank—
heit unterworfen und wenn sie ursprünglich gut gebaut ist, so
kann sie nur das Alter hinfällig und zur Arbeit untauglich machen.
Sie ist unter allen Himmelsstrichen gleich tätig und verrichtet
Arbeiten jeder Art: sie pumpt Wasser, gräbt Mineralien, treibt
Schiffe, spinnt Baumwolle, webt, schmiedet und mahlt. — Eine
kleine Maschine kann, als Dampfpferd gebraucht, auf einer
Fisenbahn Hunderte Tonnen Waren und ein ganzes Regiment
Soldaten mit größerer Schnelligkeit ziehen als unsere schnellsten
Pferde den leichtesten Wagen.
Und wenn auch bei Einführung neuer Maschinen auf kurze
Zeit einzelne Arbeiter außer Beschäftigung waren, so fanden die—
selben doch bald in demselben oder einem andern Geschäftszweige
wieder Verwendung; denn es ist ja ein bedeutender Vorteil für
den Berufswechsel, daß die Bedienung der verschiedensten Ma—⸗
schinen so leicht und schnell zu erlernen ist.
Überdies erzeugt die Maschine massenhaft und was sie her—
vorbringt, ist meist vollkommener und gleichartiger, daher besser
als die Erzeugnisse von Menschenhand. Die Maschine kürzt und
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licher Anstrengung und übernimmt auch ekelhafte und entwürdi—
gende Arbeiten. Ja, es gibt Leistungen, die man ohne Maschine
nicht hervorzubringen im stande wäre; es gibt Produkte, die mit
der Hand erzeugt einen so hohen Preis haben würden, daß sie
nur sehr wenigen Menschen zugänglich wären; die Maschine
arbeitet aber auch wohlfeiler als eine gleich große Menschenkraft
und so finden wir heute in der ärmsten Hütte Gebrauchsgegen—
stände, die man vor fünfzig Jahren kaum im Hause des Reichen
suchen durfte.“
2. Dampfschiffe.
Ein ausgehöhlter Baumstamm oder mehrere Stämme zu
einem Floß vereinigt, das waren die ersten Fahrzeuge, auf
denen man sich auf das Wasser von Flüssen und Seen wagte.