Full text: Der geschichtliche Lehrstoff für österreichische Volksschulen

356 
Vergleichen wir einmal Maschinenkraft und Men— 
schenleistung! „Holz, Kohle und andere Brennstoffe sind die 
Nahrung der Maschine und sie braucht gar keine, wenn sie müßig 
ist. Sie ermüdet nie und bedarf keiner Ruhe. Sie ist keiner Krank— 
heit unterworfen und wenn sie ursprünglich gut gebaut ist, so 
kann sie nur das Alter hinfällig und zur Arbeit untauglich machen. 
Sie ist unter allen Himmelsstrichen gleich tätig und verrichtet 
Arbeiten jeder Art: sie pumpt Wasser, gräbt Mineralien, treibt 
Schiffe, spinnt Baumwolle, webt, schmiedet und mahlt. — Eine 
kleine Maschine kann, als Dampfpferd gebraucht, auf einer 
Fisenbahn Hunderte Tonnen Waren und ein ganzes Regiment 
Soldaten mit größerer Schnelligkeit ziehen als unsere schnellsten 
Pferde den leichtesten Wagen. 
Und wenn auch bei Einführung neuer Maschinen auf kurze 
Zeit einzelne Arbeiter außer Beschäftigung waren, so fanden die— 
selben doch bald in demselben oder einem andern Geschäftszweige 
wieder Verwendung; denn es ist ja ein bedeutender Vorteil für 
den Berufswechsel, daß die Bedienung der verschiedensten Ma—⸗ 
schinen so leicht und schnell zu erlernen ist. 
Überdies erzeugt die Maschine massenhaft und was sie her— 
vorbringt, ist meist vollkommener und gleichartiger, daher besser 
als die Erzeugnisse von Menschenhand. Die Maschine kürzt und 
—D 
licher Anstrengung und übernimmt auch ekelhafte und entwürdi— 
gende Arbeiten. Ja, es gibt Leistungen, die man ohne Maschine 
nicht hervorzubringen im stande wäre; es gibt Produkte, die mit 
der Hand erzeugt einen so hohen Preis haben würden, daß sie 
nur sehr wenigen Menschen zugänglich wären; die Maschine 
arbeitet aber auch wohlfeiler als eine gleich große Menschenkraft 
und so finden wir heute in der ärmsten Hütte Gebrauchsgegen— 
stände, die man vor fünfzig Jahren kaum im Hause des Reichen 
suchen durfte.“ 
2. Dampfschiffe. 
Ein ausgehöhlter Baumstamm oder mehrere Stämme zu 
einem Floß vereinigt, das waren die ersten Fahrzeuge, auf 
denen man sich auf das Wasser von Flüssen und Seen wagte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.