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ihren Bruder beseitigen und sich so in der Herrschaft behaupten. Aber
Peter erfuhr von diesem Plane und vereitelte ihn. Nachdem er seine Schwester
in ein Nonnenkloster verwiesen hatte, übernahm er, die Regierung. Unter
dem Jubel des Volkes hielt er im September 1689 seinen Einzug in den 1689
Kreml (Fig. 11), die Hofburg in Moskau.
Im J. 1697 unternahm er mit einem zahlreichen Gefolge eine Reise
nach dem Westen Europas. Über Berlin begab er sich nach Holland, Das
rege Leben in den Häfen, auf den Kanälen und Schiffswerften, die vielen
Maschinen und Werkstätten erfüllten ihn mit hoher Bewunderung. Mit zehn
Edelleuten seiner Begleitung nahm
er in dem Dorfe Zaandam, dem
Sitze des holländischen Schiffs-
baues, Dienste bei einem Schiffs-
bauer und arbeitete einige Wochen
als Zimmermann auf der Werfte.
In Amsterdam unterrichtete er sich
mit unermüdlichem Eifer über ver-
schiedene Gewerbe und die Einrich-
tungen der Fabriken. Auch nahm
ar tüchtige Gewerbsleute, Ärzte,
Künstler und Offiziere in seinen
Dienst und sandte sie nach Ruß-
land. Von Holland begab er sich
nach England. Das großartige See-
wesen dieses Reiches riß ihn zu
dem Ausrufe hin: „Wäre ich nicht
Zar von Rußland, so möchte ich
englischer Admiral sein!‘ Von
England reiste er nach Wien, wo
besonders das Heerwesen seine Auf-
merksamkeit erregte. Eben wollte
er nach Venedig abreisen, da bekam er Nachricht von einem neuen Auf-
stande der Strelitzen, die mit seinen Neuerungen unzufrieden waren,
Ergrimmt eilte er nach Moskau; er fand zwar den Aufstand schon unter-
drückt, wollte aber durch ein furchtbares Strafgericht ähnlichen Bewe-
gungen vorbeugen. Daher ließ er eine große Anzahl der Empörer hinrichten
und hielt seine Schwester, welche die Anstifterin des Aufstandes war, in
angem Gewahrsam. Das Korps der Strelitzen hob er auf.
Der Zar verbot die russische Nationaltracht und befahl, Kleider nach
französischer und deutscher Art zu tragen; er gestaltete das Heerwesen
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