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11. Biblische Geschichte.
Die Andern sagen: Für den kalten Verstand ist das
Wunder allerdings unerkennbar, aber der Glaubee ist sich darüber
gewiß, wann und wo Gottes Hand unmittelbar in den Gang der
Welt eingreift; insonderheit weiß es der Glaubende, wenn Gott
an ihm dder durch ihn seine Wunder thut.
144. Das rechte Verhalken gegenüber den „Wundern“.
Eine Wundergläubigkeit ist gewiß nicht das rechte, die
darauf verzichtet, ‚Wunderberichte“ denkend zu prüfen, die darum
bei den als Wundererzählungen nun einmal bei vielen geltenden Er—
zählungen der heiligen Schrift nicht einmal soweit geht, zu fragen:
Was sagen, genau“ genommen, die Worte der Schrift? Will sie
wirklich ein Wunder erzählen? oder haben wir nur eine der im
Morgenlande beliebten Bilder- und Gleichnisreden vor uns? — Das
heißt, die Vernunft unter einen blindeün Glauben gefangen nehmen
uͤnd damit dem „Aberglauben“ Thür und Thor öffnen. Ein hoch—
mütiges Leugnen aller Wunder, als ob der Mensch schon
alle Hohen und Tiefen Gottes und der Welt mit seinem Verstande
ausgemessen hätte, ist jedoch auch nicht das rechte. Das rechte, das,
woraͤuf es allein aukommt, wird wohl sein, daß wir aus allen
Berichten der heiligen Schrift den festen Glauben gewinnen, daß
Jesus Christus uͤnser Herr und Heiland ist, wie solchen Glauben
jene, unter denen er wandelte, und die seine Junger wurden, aus
den Thaten gewonnen haben, die er vor ihnen und an ihnen
gethan hat.
5. Die lehte Reise Jesn nach Jerusalem und die ersten Tage
daselbst.
145. Die lehzte Zeise Jesu nach Zerusalem.
D iehewnde Was sagen die Leute, daß des Menschen Sohn
Zunger. sei? —Wer sagt denn ihr, daß ich sei?
(Mat. 10 13.16.)
2. (Das petrus- Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Vefenuͤtnis . (Mat. 16, 16.) (Mat. 16. 13-20 Peter- und Pauls—
tag J. und II.)
z. Die grste Leidens- Jesus bekennt sich als der Christ Gottes S der
vertundigung.! Gejalbte), der Messias, indem er Petrus ant—
wortet: Das hat dir mein Vater im Himmel offenbart. Zugleich
verkündigt er seinen Jüngern, wie er müßte hin gen Jerusalem
gehen und viel leiden. (Mat. 16, 21.)