Full text: Glaubenslehre (Teil 1, [Schülerband])

28 5. Äbernatürliche Gaben der ersten Menschen. Bestimmung der Menschen 
Mhilipp 
Neris: „Und 
dann?9; 
ebet für 
Gott! 
Daran denken wieder viele Menschen nicht, und sie leben 
so, als ob sie immer auf der Erde bleiben sollten. Sie trachten 
nur, auf der Erde ein gutes Leben zu haben, und geben sich 
keine Mühe, sich den Himmel zu verdienen. Natürlich kommen 
sie dann auch nicht in den Himmel. Den hl. Philipp Neri 
bat einmal ein Student um ein Almosen. Der Heilige gab 
ihm eines und fragte ihn dann, was er werden wolle. Der 
Student antwortete: Ich werde Advokat werden. Der Heilige 
fragte: Und was wirst du dann tun? Der Student sagte: 
Dann werde ich mir viel Geld verdienen. Der Heilige fragte 
wieder: Und dann? Der Student sagte: Dann werde ich im 
Alter ein bequemes Leben haben. Und wieder fragte der 
hl. Philipp: Und dann? Da stockte der Jüngling. Endlich 
sagte er: Ja, dann muß ich einmal sterben. Und dann? fragte 
der Heilige wieder. Jetzt antwortete der Jüngling nicht mehr, 
sondern ging fort. Aber die Worte: »Und dann?« brachte 
er nicht mehr aus dem Sinn. Er dachte immer daran, daß 
er nicht immer auf Erden bleiben werde, und daß die Haupt— 
sache erst nach dem Tode komme, und gab sich Mühe, sich 
eine glückliche Ewigkeit zu verdienen. 
Denkt auch ihr recht oft daran, daß ihr nicht für diese 
Erde erschaffen seid, sondern für den Himmel, und schaut, 
daß ihr euch den Himmel verdient. Denkt daran, daß ihr 
nicht für euch selber erschaffen seid, auch nicht für andere 
Menschen, sondern für Gott! Ihm dienet eifrig! So werdet 
ihr glücklich werden im Leben und nach dem Tode. Denkt 
daran besonders, wenn ihr betet: O Jesus, dir lebe ich; o 
Jesus, dir sterbe ich; o Jesus, dein bin ich tot und lebendig! 
Amen. »Dir lebe ich«, d. h. für dich, o Jesus, will ich leben, 
dir will ich dienen in meinem ganzen Leben; »dir sterbe ich«, 
d. h. dir will ich auch im Tode angehören, und zu dir will 
ich nach meinem Tode kommen; dir will ich immer gehören, 
im Leben und im Sterben und in der Ewigkeit! 
Frage 92; 95 und 86 zu lesen.
	        
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