Größe der
Süunde.
Erzählung
der
Bestrafung.
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6. Die Sünde der ersten Menschen.
da die Schlange den lieben Gott? (Daß er gelogen habe, als
er sagte: „Sobald du davon issest, mußt du fterben“, und
daß er sie nur aus Neid nicht von dem Baume essen lassen
wolle, weil sie sonst ihm gleich würden und selber bestimmen
könnten, was gut und was böse sei.) Das war eine freche
Gotteslästerung. Eva hätte sich wenigstens jetzt mit Abscheu
abwenden sollen. Aber was die Schlange sagte, gefiel ihr. Sie
dachte: Das wäre freilich schön, Gott gleich sein, unsere eigenen
Herren sein! Darum also will uns Gott von dem Baume
nicht essen lassen! Er vergönnt uns dieses Glück nicht! Die
Frucht interessierte nun Eva sehr. Sie schaute die Frucht
neugierig an. Je länger sie hinschaute, desto schöner und besser
kam ihr die Frucht vor. Endlich langte sie darnach und aß
davon. Und da gerade ihr Mann hinzukam, gab sie auch ihm
davon und beredete ihn zu essen. So war die erste Sünde
geschehen!
War diese Sünde groß? — Ja, die Sünde war sehr
schwer. Warum? (Weil ihnen Gott so strenge verboten hatte,
von dem Baume zu essen: „Sobald du davon issest, mußt
du sterben!“ Bedenkt auch, warum Adam und Eva aßen.
War es ihnen bloß um den Wohlgeschmack der Frucht zu
tun? GMein, sie wollten Gott gleich sein) Das war eine
schreckliche Hoffart. Und sie wollten dann selber bestimmen,
was gut und was bose sei, und Gott gar nicht mehr folgen.
Das war eine vollständige Empörung gegen Gott. Glaubten
sie jetzt noch, was Gott gesagt hatte? — Wofäür hielten sie
also Gott? (Für einen Lügner.) Wem glaubten sie dafür?
Der Schlange; dem Teufel, der in der Schlange verborgen
war.) Ihr seht also, daß Adam und Eva eine mehrfache,
überaus schwere Sünde begangen haben. Sie waren gegen
ihren himmlischen Vater äußerst undankbar und betrübten ihn
dadurch aufs tiefste.
II. (EErzählung der Bestrafung.) Sehen wir nu,
wie es unseren Stammeltern nach der Sünde ergangen ist.
Sie sahen gar bald, daß sie durch das Essen der Frucht Gott
nicht gleich wurden, und daß sie von der Schlange betrogen
waren. Jetzt gingen ihnen freilich die Augen auf, aber ganz
anders, als ihnen die Schlange weisgemacht hatte. Sie er—
kennten jetzt, was sie getan hatten, wie schwer sie Gott be—
leidigt hatten. Und weil sie jetzt nicht mehr unschuldig waren,