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Das Reich der Cäsaren.
aufgeführt. Ihre Räthe ließ der Kaiser hinrichten, und als Palmyra
einen Aufstand wagte, wurden die Einwohner niedergehauen oder ge¬
fangen fortgeführt, die Stadt aber gänzlich zerstört; traurig schauen
noch heute hohe Säulen eines Apollotempels in die öde Wüste. Nach¬
dem Aurelian in Gallien auch den Usurpator Tetrikus besiegt hatte,
feierte er in Rom einen prachtvollen Triumph und wurde nicht unver¬
dient als der Wiederhersteller des Reiches (restitutoo orbis) gepriesen.
Er eröffnete bald darauf einen Feldzug gegen den übermüthigen Perser
Sapor, aber auf dem Wege zu dem Heere wurde er zwischen Heraklea
und Byzanz von seinen Bedienten ermordet, welche von dem Kaiser
für eine Nachlässigkeit eine furchtbare Strafe zu gewärtigen hatten. Ganz
gegen ihre Gewohnheit riefen diesmal die Heere keinen Kaiser aus,
weder einen noch viele, sondern übertrugen die Wahl dem Senate.
Dieser hatte wenig Lust zur Wahl, weil es den Soldaten schwer zu
treffen war, endlich ernannte er nach mehr als halbjährigem Zaudern
den 75jährigen Senator Tacitus, einen Nachkommen des großen Schrift¬
stellers. Die Soldaten nahmen denselben willig an; er führte sie gegen
die Perser, starb aber schon im ersten Vierteljahre seiner Regierung;
sein Bruder Florian, der Kaiser werden wollte, wurde von den Solda¬
ten ermordet. Diese hatten nämlich bereits den M. Aurelius Probus
ausersehen, einen vortrefflichen Mann, wie schon sein Name zu sagen
schien. Zuerst wandte dieser seine wohlerprobten Waffen gegen die
Alemannen, welche wiederum verheerend in Gallien eingefallen waren
und über 60 Städte in Asche gelegt hatten. Er schlug sie aus dem
Lande, verfolgte sie über den Rhein bis über den Neckar und die rauhe
Alb. Hier im ehemaligen Zehentlande (agri decumates) legte Probus
Straßen an und vervollständigte die Verschanzungen an der Gränze;
noch heutzutage trifft der Ackersmann auf die Spuren dieses Walles
und nennt sie in Schwaben Teufelsmauer. Hierauf bändigte er die
unter zwei Gegenkaisern aufgestandenen Gallier, zog durch Illyrien,
Thrakien, Kleinasien, überall die eingefallenen Barbaren und Aufstände
besiegend. In Aegypten schlug er die räuberischen Blemmyer und ging
über Thrakien und Illyrien nach Rom zurück, wo er seinen Triumph
feierte. Und doch wurde auch dieser Kaiser von seinen eigenen Sol¬
daten erschlagen, als er sie bei Sirmium arbeiten und schanzen ließ;
nach geschehener That bereuten sie ihre blinde Wuth und errichteten
ihm ein Grabmal als dem siegreichen und guten Kaiser.
Zum Nachfolger gaben sie ihm den tapferen Karus, der seine
beiden Söhne Numerianus und Karinus zu Nachfolgern ernannte.
Karus trieb die Gothen und Sarmaten zurück und zog dann mit seinem
Sohne Numerian gegen die Perser. Er drang siegreich vor, nahm
Ktesiphon und Seleukia ein, setzte über den reißenden Tigris, Sapor