100 Dritt. Bauptst. J. Abschn.
vor der Stadt nahe an dem Elisabethiner Notmen
kloster erbaute Restdenz für eine Erzherzoginn. Gi
hat ansehnliche Plaͤtze, und auf selben schoͤne aufhe
richtete Bildsaͤulen. Noch erst 1763. vor der A
kunft unsrer grossen Monarchin in diese Stadt ist ih
aus Aerz gegossenes Bildniß von den Landstandet
auf dem grossen Platze aufgestellet worden. Gege
das Ende des 16ten Jahrhunderts ist die Stadt mil
guten Mauern, tiefen Graͤben, und Thuͤrmen umg
ben worden; und die Befestigung wird noch heut
ges Tags im gutem Stande erhalten. Es ist in
dieser Hauptstadt der Sitz der Landeshauptmann
schaft, des Oberbergmeisteramts, einer Bankalad
ministration, und des Kreisamtes; und erst in um
seren Taͤgen ist hier eine gelehrte Gesellschaft zut
Befoͤrderung des Ackerbaues und nuͤtzlicher Kuͤnste,
eine Normalschule, eine feine Tuch-und Bleyweis
fabrik, und ein Waisenhaus fuͤr zoo Soldatenkin⸗
der exrichtet worden.
An dem naͤmlichen Flusse Glan liegt etwan zwo
Stunden nordwaͤrts 2.) St. veit (fanum 8S. Viti),
nach Klagenfurt die beste Stadt des Landes. Sie
ward Herzogs Mainhards Sitz, und 1292. zur
Hauptstadt in Karnthen ernannt. Nachbdem ste aber
durch Feuer und Feinde gewaltig herabgekommen,
hat ste Klagenfurt den Vorzug uͤberlaffen muͤssen.
Auf dem grossen Platze ist noch ein marmorner
Brunn aus etnem Stuͤcke, 5 Klafter im Umfange
haltend; welcher fuͤr ein romisches Alterthum gehal
ten wird. Das zwischen dieser Stadt und Kla⸗
genfurt an der Glan liegende Feld wird das Saal⸗
oder