Full text: Theil 1, [Schülerband] (Theil 1, [Schülerband])

. J. Von Niederoͤstreich. 51 
wohner Geschmack an der Baukunst nach und nach ge⸗ 
worden sey. 
Seit der Regierung M. Theresta sind viele unb 
verschiedene Fabriken zu Wien angeleget worden, 
und viele davon gedeihen trefflich, als von reichen, 
und von allerley Gattung Seidenzeugen, vom Leder, 
Spitzen, Gold- und Silber - und lebnischen Bor⸗˖ 
den Baͤndern, Flbren, verschiedenen Galanterien, 
und sogar von den sozenannten Berchtoldsgadner 
waaren ec. Zur grossen Bollkommenheit aber ist die 
schon unter der vorigen Regierung errichtete Por⸗ 
zellainfabrik gebracht worden, da ihre Erzeugnisse 
nicht nur an der innerlichen Guͤte, sondern unstrei⸗ 
rig auch nun schon an der aͤußerlichen Schoͤnheit 
allem andern Porzellain gleichkbmmt, oder selbes 
wohl gar uͤbertrifft. 
Die uͤbliche Sprache in Wien als der Hauptstadt 
Deutschlands ist die deutsche; das seltene aber füͤr 
Wien in Beziehung auf Sprachen ist: daß schwerlich 
ein Ort in Europa angetroffen werden soll, in wel⸗ 
chem man alle europaͤischen Hauptsprachen so gut, 
und von so vielen reden hoͤret, als eben hier. Es 
ist dieses keine geringe Annehmlichkeit fuͤr Reisende, 
kuͤr die Einwohner aber eine Empfehlung ihrer 
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Die Anzahl der Buͤrger in der Stadt und in 
allen Borstaͤdten belaͤuft fich auf 70000; allein uͤber 
die Anzahl aller Einwohner wird sehr gestritten. Ei⸗ 
nige behaupten, daß die Stadtzwischen 1720. und 
1730. am volkreichsten war, und damals eint 
halbe Million Einwohner gehabt bade; andere, 
daß mehr als 600000 Menschen Wien bewohnen, 
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