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Dritt. Hauptst. J. Abschn.
zet, liegt auf einem Felsen hart an der Donau.
Greifenstein ein altes Bergschloß. Es ist sonst
gaͤnzlich unbedeutend, nur wegen fast bestaͤndiger
Windesgefahr in dieser Gegend fuͤr die zu Wasser
Reisenden ist es genugsam bekannt. Unweit davon
liegt 3.) Zieselmauer ein alter Markt. Beide diese
Derter muß man merken weil vor alters die romi⸗
sche Stadt Camagena zwischen ihnen gestanden ist,
daher dem Kalenberge die Benennung Montes Co-
magent zugekommen. 4.) Malk ist ein ganz huͤb⸗
scher Marktflecken; allein das auf einem daben
liegenden Felsen (worauf der Roͤmer ihr altes Ca—
strum ferreum stand) herrlich erbaute Benediktiner⸗
kloster und Kirche ist das praͤchtigste Stift in gan⸗
Oestreich. Markgraf Leopold III. fuͤhrte in dieses
vormals den Chorherren uͤbergebene Schloß im Jahe
re 1089. Benediktiner ein, derer Abt bestandiger
Primas des unteroͤstreichischen Praͤlatenftandes ist.
Der Buͤchersaal dieses Klosters gehoͤret wegen seiner
haufigen und seltenen Handschriften zu den gelehrten
Schaͤtzen Oestreichs. 5.) Scheibs ein ansehnlicher
Markt am Flusse Erlaf oder Erlabach.
In diesem Viertel sind außer denen, welche schon
vorgekommen, noch die beruͤhmteren Stifter und
Kloͤster: 1.) Gottweih eine wichtige Benediktiner⸗
abtey auf einem uaͤberaus anmuthigen Berge zu En⸗
de des Maidlingerthals schon im Jahre 1076. ge⸗
stiftet: derer neuer kostbarer Bau ist zwar mit ei⸗
ner groffen fuͤrstlichen Anlage angefangen, und zum
Theile gefuͤhret, aber nicht vollendet worden. Hier
ist das beruͤhmte Chronicon Cottvicense ergeuget
wor⸗